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»Sonst noch was?«, fragte der Passagier, während er bereits Anstalten machte, die Tür zu öffnen.

»Viel Glück«, wünschte ihm der Fahrer.

Der Passagier stieg aus und winkte dem Kofferträger.

»Kommen Sie mal«, sagte er, »ich habe Arbeit für Sie.«

Der Träger ließ sich nicht lange bitten und kam herüber.

»Haben Sie schon Ihre Fahrkarte?«

»Nein«, antwortete der Fahrgast.

»Wo ist Ihr Gepäck?«

Der Passagier öffnete die Hecktür des Lieferwagens und deutete auf die Kiste.

Der Träger bückte sich und hob die Kiste an. »Die ist aber schwer«, stellte er fest. »Was ist da drin?«

»Hochempfindliche Geräte zur Ölsuche«, sagte der Passagier, »also seien Sie bloß vorsichtig.«

Der Träger stellte die Kiste auf den Karren und richtete sich auf.

»Sie sollten lieber reingehen und sich Ihre Fahrkarte besorgen«, riet der Träger. »Der Zug fährt in weniger als fünf Minuten ab. Wo wollen Sie hin?«

»Nach London«, sagte der Passagier und ging zur Tür.

»Ich erwarte Sie am Zug«, sagte der Träger.

Während der Meteorit auf dem Karren durch den Bahnhof geschoben wurde, verließ der Fahrer mit dem Lieferwagen den Bahnhofsvorplatz in Inverkeithing und bog nach links ab. Er war nur ein paar Kilometer in Richtung Edinburgh gefahren, als der Verkehr dichter und langsamer wurde. Vor ihm gab es wohl einen Verkehrsstau. Er blickte an der Autoschlange entlang und versuchte, etwas zu erkennen. Es sah aus wie eine Verkehrskontrolle. Langsam rollte er weiter.

»Starten Sie jetzt«, befahl Max Hanley per Sprechfunk dem Piloten des Wasserflugzeugs.

Der Pilot, der mit Klebeband noch schnell eine Notiz an seiner schweren mit Kaffee gefüllten Thermosflasche befestigt hatte, schob die Gashebel nach vorne. Das Flugzeug schwankte und hüpfte, während es mit zunehmender Geschwindigkeit über die kabbeligen Wellen glitt.

Mit einem kleinen Hüpfer hob es schließlich ab.

Der Pilot flog so niedrig, wie er es so eben noch glaubte riskieren zu können. Er blickte angestrengt nach unten und hielt nach irgendeinem Hinweis auf den seltsam aussehenden Wagen Ausschau, den Hanley ihm beschrieben hatte. Er befand sich nur wenige Meter über den Stromleitungen, als er die Straße fand, nach der er gesucht hatte.

Das Signal war stehen geblieben und bewegte sich nicht mehr. Das Problem war, dass Juan Cabrillo keine Landkarte von der Gegend hatte, daher blieb ihm nichts anderes übrig, als irgendwie im Kreis zu fahren und darauf zu achten, wann das Peilsignal am stärksten empfangen wurde.

»Letzter Aufruf für Zug Nummer Siebenundzwanzig nach London«, plärrte der Lautsprecher, »alles einsteigen!«

»Ich habe nur noch amerikanisches Geld«, sagte der Passagier. »Sind zwanzig Dollar genug?«

»Das reicht, Sir«, sagte der Kofferträger. »Ich schaffe nur schnell die Kiste in Ihr Abteil.«

Der Träger stieg in den Zug, fand das Abteil und öffnete die Tür. Dann stellte er die Kiste mit dem Meteoriten auf den Boden. Sobald er das Abteil verlassen hatte, erschien auch schon der Passagier. Er hatte die Fahrkarte immer noch in der Hand und ließ sich erleichtert auf seinen Sitzplatz fallen.

»Wie sieht unser Zeitplan aus?«, fragte Max Hanley.

»In diesem Moment geht ein Zug nach London ab«, meldete Eric Stone nach einem Blick auf seinen Computermonitor.

»Sieh dir an, welche Strecke er fährt.«

»Ich bin kurz vor Edinburgh«, gab Adams per Sprechfunk durch. »Bisher noch keine Spur von Juan.«

»Halte Ausschau nach dem Wasserflugzeug«, funkte Hanley zurück.

»Verstanden«, antwortete Adams.

Billy Joe Shea wandte sich per Headset an George Adams: »Ich kann nur hoffen, dass mein Wagen nicht zu Schaden kommt.«

»Keine Sorge«, sagte Adams, »falls ihm irgendetwas zugestoßen ist, werden meine Leute es in Ordnung bringen.«

»Das möchte ich Ihnen auch geraten haben«, sagte Shea.

»Schauen Sie bloß nach unten, ob Sie ihn irgendwo entdecken.«

An Bord der Oregon nahm Hanley das Mikrofon des Funkgeräts an sich und rief das Wasserflugzeug.

»Ich glaube, ich sehe ihn«, meldete der Pilot.

»Notieren Sie Zug nach London auf Ihrem Zettel«, sagte Hanley, »außerdem Adams ist unterwegs, machen Sie sich irgendwie bei ihm bemerkbar, damit er Sie sieht, und werfen Sie den Zettel ab.«

»Alles klar, Boss«, sagte der Pilot.

Nachdem er mit einem Filzstift eine weitere Zeile auf den Zettel gekritzelt hatte, tauchte er unter den Stromleitungen durch und zog die Maschine keine drei Meter über Cabrillo im MG hinweg.

»Was zum Teufel …«, stieß Cabrillo hervor, als das Schwanzleitwerk des Wasserflugzeugs vor seiner Windschutzscheibe auftauchte.

Der Pilot wackelte mit den Tragflächen, dann beschleunigte er, flog ein Stück voraus und wendete für einen weiteren Überflug. Sobald Cabrillo einen Blick auf den Rumpf der Maschine werfen konnte, erkannte er in ihr ein Flugzeug der Corporation und stoppte am Straßenrand.

Er klappte das Verdeck des Cabrios zurück und reckte den Hals, während er den Himmel absuchte. Das Wasserflugzeug schwebte wieder dicht über der Straße und kam langsam auf ihn zu. Als es ihn fast erreicht hatte, sah Cabrillo, wie eine Röhre aus dem Fenster flog und über den Asphalt hüpfte.

Die Thermosflasche rollte weiter, bis sie keine drei Meter vor dem MG auf der Straße liegen blieb.

Cabrillo sprang aus dem Wagen, um sie schnellstens zu holen.

»Seaplane 8746«, meldete sich die Flugkontrolle in Edinburgh, »achten Sie auf einen Helikopter in Ihrer nächsten Umgebung.«

Der Pilot des Wasserflugzeugs der Corporation brach seinen steilen Steigflug ab und brauchte ein oder zwei Sekunden, um zu antworten.

»Tower, Seaplane 8746, Helikopter im Sektor«, sagte der Pilot, »bitte geben Sie Fabrikat durch.«

»Seaplane 8746, Helikopter ist ein Robinson R-44.«

»Seaplane 8746, ich habe Sichtkontakt.«

»Die Engländer haben den Lieferwagen umzingelt«, sagte Overholt zu Hanley.

»Ich denke, sie haben den Meteoriten in den Zug nach London umgeladen«, erwiderte Hanley.

»Das soll wohl ein schlechter Witz sein«, sagte Overholt wütend. »Ich muss sofort den Chef des MI5 anrufen und ihm Bescheid geben. Welcher Zug?«

»Genau wissen wir es noch nicht, aber der nächste Zug, der abfährt, geht nach London«, sagte Hanley.

»Ich rufe Sie zurück«, fauchte Overholt und knallte den Hörer auf die Gabel.

Doch ein paar Sekunden später klingelte sein Telefon schon wieder — diesmal war es der Präsident persönlich.

Der Pilot des Wasserflugzeugs rief Adams über Funk. »Folgen Sie mir, ich führe Sie direkt zu ihm.«

»Dann mal los«, sagte George Adams.

Nach einer weiteren Kehre erschien das Wasserflugzeug wieder über der Straße und setzte abermals zu einem Überflug an. Der Robinson folgte.

»Dort!«, rief Shea, als sein MG in Sicht kam.

Adams blickte nach unten. Cabrillo war gerade im Begriff, zu dem Oldtimer zurückzugehen.

Adams setzte mit dem Robinson auf einem Feld auf der anderen Straßenseite auf und ließ den Motor laufen. Cabrillo kam mit der Thermosflasche und seinem Satellitentelefon unterm Arm herübergerannt. Er öffnete die Passagiertür und legte beide Gegenstände auf den Rücksitz. Shea hatte Schwierigkeiten mit seinem Sicherheitsgurt. Cabrillo öffnete ihn und half dem Mann beim Aussteigen.

»Die Schlüssel stecken«, rief er laut, um den Lärm des Motors und der Rotoren zu übertönen, »wir melden uns in Kürze bei Ihnen, um die Miete für den Wagen zu bezahlen.«

Dann schwang er sich auf den Passagiersitz des Robinson und schloss die Tür auf seiner Seite. Shea duckte sich und sah zu, dass er unter den Rotorblättern hervorkam. Sobald er sich in sicherer Entfernung zum Helikopter befand, überquerte er die Straße und näherte sich seinem geliebten MG. Während Adams startete, inspizierte er den alten Sportwagen eingehend. Abgesehen von einem leeren Tank schien er in einwandfreiem Zustand zu sein.

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