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(106v) Den 27. Juni ist der nach Moscau zu Ihro Cz. Maytt. abgefertigte Streptzey Lytochyn zurük nach Smolensk kommen und hat denen Herren Commissarien die Instruction zu den Tractaten mitgebracht, die eusserste Declaration lautete, denen Polen nur bis an das Waßer Beresse zu cediren und von allem abgenommenen nichts, auch keinen einigen von denen Leuten, so zu den russischen Glauben getreten und sich in Dienste begeben, abzutreten.

Den 5. Juli ist der Zyletz Ivan Bogdanow zu denen Herrn Commissarien mit einem Brieffe wegen ihres langwierigen Ausbleibens, auch an die littuasche Armee wegen Auswechselung der Gefangenen, abgefertiget.

Den 16. Juli ist von Ihro Cz. Maytt. aus der Geheimen Cantzley Befehl kommen, daß der Hoffrath H. Nasczokyn sich nacher Moscau zu Ihro Cz. Maytt. begeben solte.

Den 19. Juli ist von der Besatzung aus Borisow ein Fähnrich mit Schreiben kommen, welcher berichtet, daß der Gouverneur Kirilo Chlopow die Festung an den Podkomorzy Orschanskij Stetkiewitz auf Condition eines freyen Abzugs mit alle den seinigen übergeben habe, und nunmehr schon auf der Reyse wäre.

Den 22. Juli ist ein königliche pol. Courier, Stephan Midekscha, mit Ihro Königlichen Maytt. Brieffe an Ihro Czar. Maytt., auch des Generals Gonsewskij und des Marechal Zeronskij Brieffen, zu Smolensk angelanget.

Den 23. Juli ist der Courier Midekscha bey denen Herren Commissaries zur Conferentz gewesen, weilen (107r) der General Gonsewskij in seinem an ihnen geschriebenen Brieff auf mündlichen Bericht desselbigen seine Intention beruhen lässet, berichtet demnach, daß keine Commission ehe und bevor zu hoffen, bis der Hoffrath H. Nasczokyn gnüge der von Ihro Cz. Maytt. dem General Gonsewskij gegebener Declaration bey Ihro Königlichen Maytt. alle Sachen richtig gemachet und alle Puncten, darauff der Frieden beruhen könnte, geschlossen hätte, weswegen er dann zu Ihro Czar. Maytt., umb eine schleunige Abfertigung desselbigen anzuhalten, abgefertiget wäre, desgleichen würden auch die russische Abgesandten und Couriers bey dem königlichen pol. Hoffe bis des Herren Nasczokyns Ankunfft angehalten werden.

Den 25., die kayserlichen Abgesandten begehren durch den dumny Diak Almar Ivanow, daß die Herren Commissarien an Ihro Czar. Maytt. nach Moscau ihrenthalben möchten gelangen lassen, wie daß sie nunmehro ins andere Jahr der Commission wartend, itzo von dem General Gonsewskij erst verständiget wären, daß ihre Interposition zwar von Ihro Königlichen Maytt. in Polen acceptiret, dennoch die gantze Negotie der Commission annoch bis Ankunfft und geschehener Proposition des Hoffraths Nasczokyn suspediret und auffgeschoben wäre. Weilen nun diese Commission lang zu wahrten, ihnen aber Ihro Kayserliche Maytt. expresse Ordre befehlichte, keine einige Sache ohne Ihro Czaar. Maytt. Willen und Wollgefallen vorzunehmen, demnach stünde itzo bey Ihro Czar. Maytt., sie ferner bis zu künftigen Fortgang der Commission, welche sich aufs schleinngste bis Pfingsten (107v) hinaus verweilen müste, in dero Reich zu behalten oder ihnen ihren Abschied nach Ihro Kayserlichen Maytt. zu reisen, werden zulaßen, damit Ihro Kayserliche Maytt. weder sie oder andere ihre Ministres künftig wenig von Nöthen seyn wird, der Commission beywohnen ließen, und wären also in diesem allen Ihro Czar. Maytt. Willen und Befehl nachzuleben resolviret.

Den 26. Juli ist ein Courier, Stephan Ditzkow, von den Herren Commissarien zu Ihro Cz. Maytt. nach Moscau zu der Conferentz des pol. Couriers Medekscha, auch was ferner in ihrer Negotie vorzunehmen und den Kayserlichen ihrem Anhalten Ordre zu bringen, abgefertiget. Selbigen Tag ist auch der Courier Medekscha von Smolensko nach Moscau abgereiset.

Den 28. Juli in der Mittagsstunde ist in Smolensko ein mächtiger Sturmwind enstanden, welcher viele Thürme, Pasteyen und Dächer, theils gantze Gebäude übern Hauffen geworffen, weggetragen und also unmenschlich viel Schaden verursachet hat. Selbigen Tag ist der in Borisow gewesene Gouverneur Kirilo Osipowitz Chlopow mit der abgelassenen Besatzung und zugestatteten Stüken und Munition, nachdem ihn die Polen bis Krasna convoiiret hatten, zu Smolensko angelanget.

Den 2. Augusti ist aus Moscou Ihro Czar. Maytt. Courier mit Brieffen an die Herren Commissarien angelanget. Selbige brachten mit, wie daß den 25. Juli in der Hauptstadt Moscau unter dem gemeinen Mann ein mächtiger Auffruhr entstanden, also daß ein Theil der Rebellen in der Stadt die Häuser zu plündern angefangen, der andere aber vor Ihro Czaar. Maytt. in (108r) Columinsk, eine Meile von Moscau, mit stolzen Worten und gar unhöfflicher Weise umb viele unbillige Sachen anhaltend, erschienen. Aber diese Rebellion wäre Gott Lob (weilen die gantze Soldatesca von diesem bösen Vornehmen nichts gewust, vielmehr selbige Meytherirer zum Gehorsahm zu zwingen sich resolviret hätte) gestellet, nachdem viele von denselbigen erschlagen, die andere aber eingezogen, gehenket, geköpffet und ans Elend verschiket wären, also daß nun nichts Gefährliches mehr zu fürchten ware, daß demnach diesen allen hiesigen Einwohnern auch möchte zu wissen gethan werden. Es sind dennoch bey dieser Rebellion, als gewisse Leüthe, so dazu mahls gegenwärtig gewesen, berichten, etliche 1.000 Menschen umbkommen, meistentheils aber unschuldige Leuthe, weilen dazu mahl ein jeder, so nur auf der Gaßen angetroffen, gefänglich eingezogen und, ob sie gleich nichts von diesem Vornehmen gewust, sondern nur zuzusehen, was passiret, oder an derer ihrer Geschäffte wegen ausgegangen gewesen, also bald gehenket worden.

Den 16. Augusti ist von der littauschen Armée zur Auswechselung der Gefangenen deputirten Commissarien, H. Andreas Wolan, Sendza Oschmianskij, Herr Lipskij, Podstoli Polotzkij, ein Courier, Gluchowskij genend, mit Brieffe an die russische Commissarien angelanget, welche lauten, daß von Ihro Königlichen Maytt. in Polen der Oberste H. Christoph Stetkiewitz, Podkomorzy Orsanskij, auch sie beyde von der gantzen confoederirten littauschen Armee zu der Aus(108v)wechselung der Gefangenen deputiret wären. Demnach möchten auch die russische Commissarien die unsrigen zu dieser Functie verordnen und Ort und Termin ihrer Zusammenkunfft bestimmen.

Den 19. Augusti ist der in der Ukrain von der Cronarmee vor 2 Jahren mit dem General Scheremetow gefangene und bis dato bey dem General Pototzkij in Arrest gewesene Okolnitzey und General Knias Osyp Ivanowitz Scherbaty von Sklow mit einen griechischen Kauffmann, Kyriak genant, welcher ihn vom General Potozkij vor 20.000 Fl[orin] und etzlichen Zimmer Zobeln rancioniret hatte, zu Smolensk angelanget. Weilen aber dieser Woiwod von Ihro Königlichen Maytt. in Polen vor den General Gonsewskij zur Auswechslung nebst andern dreyen deputiert ward, auch ihn der General Gonsewskij in seiner Parol zu erlassen sich verobligiret hatte, alß muste der Grieche ohne Rantziongelder zurük reisen. Selbiger Woywod Scherbatij hat auch bey 10 Personen vornehmer russischer Officier und Edelleute, welche auch ihren Patronen gewisse Rantzion versprochen hatten, auf seine Parol mitgenommen, aber es folgete kein einiger Heller, weilen von der Republique in Polen war declarirt worden, daß nach diesem keine Rantzionen mehr gelten, sondern alle Gefangene Mann gegen Mann ausgewechselt werden solten.

Selbigen dato kam der Courier Ivan Bogdanow so von den Herren Commissarien an die Pol. wegen dero Cunctation, auch zu der littauischen Armee (109r) wegen Auswechselung der Gefangenen.

Den 18. September sind die Woiwoden oder Generalen, so in Polen und Littauen sind gefangen gewesen und vor den General Gonsewskij auszuwechseln geordnet worden, nehmlich der Stolnik Knes Piotr Iwanowitz Chovanskij, Kn. Gregory Afonasiewitz Koslowskij, Kn. Siemon Lukitz Scherbati und Iwan Paulowitz Akimfiew, mit einem Cornet Mikolay Danilowitz nach Smolensk kommen und abgegeben worden.

Den 20. Sept[ember] ist der Medekscha von Smolensk nacher Orscha abgereiset und hat 10 pol. Gefangene von Smolensk auf Parol mitgenommen.

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