Aber eigentlich ist dieser Elektroschrott viel zu schade für die Müllhalde, denn die Geräte enthalten wertvolle Stoffe. Diese Stoffe zu recyceln, ist das Ziel von Firmen wie der Electrical Waste Recycling Group in der nordenglischen Stadt Huddersfield. Dort werden alte Geräte zerlegt. Wertvolle Materialien, zum Beispiel Kupfer, verkauft die Firma dann weiter.
Schwieriger als die Wiederverwertung von Glas und Kunststoff ist das Recycling von einzelnen Materialien, die für die Herstellung von Smartphones verwendet werden. Besonders wertvoll sind dabei Seltene Erden. Diese Stoffe zu gewinnen, kostet viel Energie und ist teuer. Außerdem entstehen dabei Gifte, die das Wasser verunreinigen.
Die Hersteller von Smartphones kümmern sich bis jetzt kaum um das Recycling. Doch das könnte sich ändern, weil die Seltenen Erden wahrscheinlich schon in 100 Jahren verbraucht sein werden. Gleichzeitig wird der Bedarf an den wertvollen Materialien wohl noch steigen. Denn in Zukunft sollen immer mehr elektronische Geräte benutzt werden, um den Verbrauch von Kohle und Öl zu senken. Deshalb wäre das Recycling dieser Stoffe besonders wichtig.
Vokabular
Elektroschrott: zu wertvoll für die Müllhalde
Elektroschrott (m., nur Singular) – alte elektrische Geräte/Teile, die nicht mehr verwendet werden
wertvoll – kostbar; sehr teuer
Müllhalde, -en (f.) – der Ort, an den der Müll aus einer Stadt/Region gebracht wird
in den Müll wandern – umgangssprachlich für: weggeworfen werden
für etwas zu schade sein – zu gut/zu teuer für etwas sein
etwas gewinnen – hier: etwas (einen Stoff) aus der Erde herausholen
Schätzung, -en (f.) – die Vermutung, wie viel etwas ungefähr ist
Vereinte Nationen (nur im Plural) – die UN; eine gemeinsame Organisation der Staaten auf der Welt
Tonne, -n (f.) – hier: ein Maß für das Gewicht; 1000 Kilogramm
etwas recyceln (aus dem Englischen) – etwas wiederverwenden; aus etwas Gebrauchtem etwas Neues herstellen
etwas zerlegen – hier: die einzelnen kleinen Teile von etwas auseinandernehmen
Kupfer (n., nur Singular) – ein weiches, rotes Metall
Wiederverwertung, -en (f.) – die Tatsache, dass man etwas Altes für etwas Neues benutzt; das Recycling
Smartphone, -s (n., aus dem Englischen) – ein Mobiltelefon mit zahlreichen zusätzlichen Funktionen
Seltene Erde, -n (f.) – ein Metall, das sehr selten ist, zum Beispiel Indium
etwas verunreinigen – etwas schmutzig machen
Hersteller, -/Herstellerin, -nen – eine Firma, die ein Produkt produziert
Bedarf (m., nur Singular) – die Menge von etwas, das man braucht
etwas senken – hier: etwas niedriger machen; etwas reduzieren
Wenn der Papierberg wächst
Der Onlinehandel boomt. Täglich werden Milliarden von Päckchen geliefert, gleichzeitig wächst der Papierberg. Jetzt fordern Kommunen, dass Händler wie Amazon sich mehr an der Müllentsorgung beteiligen.
Noch schnell ein Klick, und schon ist das Paket unterwegs zu uns nach Hause. 2018 wurden in ganz Deutschland rund 3,5 Milliarden Pakete und Päckchen verschickt. Der Onlinehandel boomt. Damit die Ware auf dem Weg zum Kunden nicht kaputt geht, ist sie in Plastik und Pappkartons verpackt. Das führt allerdings dazu, dass immer mehr Verpackungen in die Papiertonnen geworfen werden.
„Oft landen die Pappkartons – so wie sie sind – in der Papiertonne“, weiß der VKU, der Verbandkommunaler Unternehmen in Deutschland. Viele Leute zerreißen die Verpackungen nicht. Die Folge ist, dass die Mülltonnen schneller voll sind, und das verursacht natürlich höhere Kosten.
Zwar bezahlen die Hersteller der Verpackungen schon eine Gebühr für die Entsorgung, aber das ist im Vergleich zu der gestiegenen Menge an Verpackungsmüll zu wenig, findet der VKU. Damit die Bürger nicht mehr Müll-Gebühren zahlen müssen, sollen sich jetzt Online-Händler wie Amazon an den höheren Kosten beteiligen, fordern die Kommunen.
Die Onlinehändler versuchen deshalb, die Verpackung ihrer Pakete zu optimieren. „Es ist uns wichtig, nicht zu große Pakete zu verschicken, denn diese sind teuer“, erklärt Amazon. „Wir möchten keine Luft verschicken.“ Die Bundesregierung hat Anfang 2019 ein neues Gesetz verabschiedet. Es soll dafür sorgen, dass die Unternehmen weniger Verpackungen herstellen. Außerdem soll das Gesetz helfen, dass mehr recycelt wird.
Vokabular
Wenn der Papierberg wächst
Onlinehandel (m., nur Singular) – der Handel im Internet
boomen (aus dem Englischen) – hier: ein schnelles, großes wirtschaftliches Wachstum erleben
Milliarde, -n (f.) – 1.000.000.000; tausend Millionen
Kommune, -n (f.) – hier: ein Ort (eine Stadt, ein Dorf) mit einer eigenen Verwaltung; eine Gruppe von Orten, die eine gemeinsame Verwaltung haben
Händler, – /Händerlin, -nen – jemand, der Waren kauft und wieder verkauft
sich an etwas beteiligen – bei etwas mitmachen
Klick, -s (m.) – hier: das Auswählen einer Sache am Computer
etwas verschicken – etwas mit der Post senden
Pappkarton, -s (m.) – eine Kiste aus dickem Papier
etwas verpacken – etwas ein|packen
Verpackung, -en (f.) – das Material, in das man Waren einpackt
landen – hier: enden; ankommen
Verband, Verbände (m.) – hier: eine Vereinigung von Organisationen mit gleichen Interessen
kommunal – bezogen auf eine Stadt oder Gemeinde
etwas zerreißen – an etwas stark ziehen und es so kaputtmachen
Hersteller, -/Herstellerin, -nen – eine Firma, die ein Produkt produziert
Entsorgung (f., nur Singular) – das Wegbringen/die Beseitigung von Müll
etwas optimieren – etwas verbessern
ein Gesetz verabschieden – ein Gesetz beschließen
etwas recyceln (aus dem Englischen) – aus gebrauchten Gegenständen neue Gegenstände herstellen
Drogensucht: kein Geld für Prävention
Von A wie Alkohol bis Z wie Zigaretten: Laut Bundesregierung sind mindestens acht Millionen Deutsche süchtig nach legalen oder illegalen Drogen. Für Prävention fehlt vielen Kommunen das Geld.
Legale Drogen wie Alkohol und Zigaretten gehören für viele Menschen ganz selbstverständlich zum Alltag. Aber der Konsum dieser Drogen kann schnell zur Sucht werden. Laut einer Studie aus dem Jahr 2019 sind vier Millionen Deutsche süchtig nach Nikotin, 1,6 Millionen sind alkoholabhängig. Besonders auf dem Land ist Alkohol das häufigste Suchtmittel.
In den Städten spielen außerdem auch illegale Drogen eine große Rolle. Zum Beispiel ist der Konsum von Kokain in Berlin, Hamburg, München und Dortmund so hoch, dass dort Spuren der Droge im Abwasser gefunden wurden. Immer öfter haben die Mitarbeiter von Beratungsstellen mit Menschen zu tun, die gleichzeitig von mehreren Drogen abhängig sind.
Der Kampf gegen die Drogensucht kostet Geld. Diese Kosten tragen vor allem die Kommunen: Sie betreiben Beratungsstellen und unterstützen Suchtkranke, die ihre Arbeit oder ihre Wohnung verloren haben. Auch Familienmitglieder von Betroffenen brauchen oft Hilfe. Das gilt besonders für Kinder, deren Eltern ein Suchtproblem haben.