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Fiel ich sie an und schlug und traf mit blindem Beginnen,

Ohne zu sehen, wohin. Sie heulten mit blutigen Nasen

Und entrissen sich kaum den wütenden Tritten und Schlägen.

Und so wuchs ich heran, um viel vom Vater zu dulden,

Der statt anderer mich gar oft mit Worten herumnahm,

Wenn bei Rat ihm Verdruß in der letzten Sitzung erregt ward,

Und ich büßte den Streit und die Ränke seiner Kollegen.

Oftmals habt Ihr mich selbst bedauert; denn vieles ertrug ich,

Stets in Gedanken der Eltern von Herzen zu ehrende Wohltat,

Die nur sinnen, für uns zu mehren die Hab' und die Güter,

Und sich selber manches entziehn, um zu sparen den Kindern.

Aber, ach! nicht das Sparen allein, um spät zu genießen,

Macht das Glück, es macht nicht das Glück der Haufe beim Haufen,

Nicht der Acker am Acker, so schön sich die Güter auch schließen.

Denn der Vater wird alt, und mit ihm altern die Söhne,

Ohne die Freude des Tags, und mit der Sorge für morgen.

Sagt mir, und schauet hinab, wie herrlich liegen die schönen,

Reichen Gebreite nicht da, und unten Weinberg und Gärten,

Dort die Scheunen und Ställe, die schöne Reihe der Güter!

Aber seh ich dann dort das Hinterhaus, wo an dem Giebel

Sich das Fenster uns zeigt von meinem Stübchen im Dache,

Denk ich die Zeiten zurück, wie manche Nacht ich den Mond schon

Dort erwartet und schon so manchen Morgen die Sonne,

Wenn der gesunde Schlaf mir nur wenige Stunden genügte:

Ach! da kommt mir so einsam vor, wie die Kammer, der Hof und

Garten, das herrliche Feld, das über die Hügel sich hinstreckt;

Alles liegt so öde vor mir: ich entbehre der Gattin.»

Da antwortete drauf die gute Mutter verständig:

«Sohn, mehr wünschest du nicht, die Braut in die Kammer zu führen,

Daß dir werde die Nacht zur schönen Hälfte des Lebens

Und die Arbeit des Tags dir freier und eigener werde,

Als der Vater es wünscht und die Mutter. Wir haben dir immer

Zugeredet, ja dich getrieben, ein Mädchen zu wählen.

Aber mir ist es bekannt, und jetzo sagt es das Herz mir:

Wenn die Stunde nicht kommt, die rechte, wenn nicht das rechte

Mädchen zur Stunde sich zeigt, so bleibt das Wählen im Weiten,

Und es wirket die Furcht, die falsche zu greifen, am meisten.

Soll ich dir sagen, mein Sohn, so hast du, ich glaube, gewählet,

Denn dein Herz ist getroffen und mehr als gewöhnlich empfindlich.

Sag es gerad nur heraus, denn mir schon sagt es die Seele:

Jenes Mädchen ist's, das vertriebene, die du gewählt hast.»

«Liebe Mutter, Ihr sagt's!«versetzte lebhaft der Sohn drauf.

«Ja, sie ist's! und führ ich sie nicht als Braut mir nach Hause

Heute noch, ziehet sie fort, verschwindet vielleicht mir auf immer

In der Verwirrung des Kriegs und im traurigen Hin- und Herziehn.

Mutter, ewig umsonst gedeiht mir die reiche Besitzung

Dann vor Augen, umsonst sind künftige Jahre mir fruchtbar.

Ja, das gewohnte Haus und der Garten ist mir zuwider;

Ach! und die Liebe der Mutter, sie selbst nicht tröstet den Armen.

Denn es löset die Liebe, das fühl ich, jegliche Bande,

Wenn sie die ihrigen knüpft; und nicht das Mädchen allein läßt

Vater und Mutter zurück, wenn sie dem erwähleten Mann folgt;

Auch der Jüngling, er weiß nichts mehr von Mutter und Vater,

Wenn er das Mädchen sieht, das einziggeliebte, davonziehn.

Darum lasset mich gehn, wohin die Verzweiflung mich antreibt.

Denn mein Vater, er hat die entscheidenden Worte gesprochen,

Und sein Haus ist nicht mehr das meine, wenn er das Mädchen

Ausschließt, das ich allein nach Haus zu führen begehre.»

Da versetzte behend die gute verständige Mutter:

«Stehen wie Felsen doch zwei Männer gegeneinander!

Unbewegt und stolz will keiner dem andern sich nähern,

Keiner zum guten Worte, dem ersten, die Zunge bewegen.

Darum sag ich dir, Sohn: noch lebt die Hoffnung in meinem

Herzen, daß er sie dir, wenn sie gut und brav ist, verlobe,

Obgleich arm, so entschieden er auch die Arme versagt hat.

Denn er redet gar manches in seiner heftigen Art aus,

Das er doch nicht vollbringt; so gibt er auch zu das Versagte.

Aber ein gutes Wort verlangt er und kann es verlangen;

Denn er ist Vater! Auch wissen wir wohl, sein Zorn ist nach Tische,

Wo er heftiger spricht und anderer Gründe bezweifelt,

Nie bedeutend; es reget der Wein dann jegliche Kraft auf

Seines heftigen Wollens und läßt ihn die Worte der andern

Nicht vernehmen, er hört und fühlt alleine sich selber.

Aber es kommt der Abend heran, und die vielen Gespräche

Sind nun zwischen ihm und seinen Freunden gewechselt.

Milder ist er fürwahr, ich weiß, wenn das Räuschchen vorbei ist

Und er das Unrecht fühlt, das er andern lebhaft erzeugte.

Komm! wir wagen es gleich; das Frischgewagte gerät nur,

Und wir bedürfen der Freunde, die jetzo bei ihm noch versammelt

Sitzen; besonders wird uns der würdige Geistliche helfen.»

Also sprach sie behende und zog, vom Steine sich hebend,

Auch vom Sitze den Sohn, den willig folgenden. Beide

Kamen schweigend herunter, den wichtigen Vorsatz bedenkend.

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