Im Ringen um den Platz der Wissenschaft innerhalb der kirchlichen Lehre und eine liberale Position der Lehrenden uberhaupt verkorpert F. X. Kraus ein Exempel fur die Rankespiele im 19. Jahrhundert. Er besticht dabei mit seinen kritischen Positionen in den wogenden Konflikten zwischen 'Syllabus errorum' und Erstem Vatikanum und erweist sich seinem Umfeld mitunter als weit voraus. Die Arbeit wirft erstmals ein Licht auf seine fruhen Schaffensperioden, insbesondere die ihn pragende Zeit als Fruhmesser mit ihren herausragenden wissenschaftlichen Publikationen. Auf der Basis bislang zum Teil nicht gesichteter und unveroffentlichter Archivalien seines Nachlasses werden seine Standpunkte und seine Personlichkeit herausgearbeitet, welche die Konflikte anschaulich nachempfinden lassen.