Als klingendes Modewort wird Mobbing haufig nur als krankhaftes Beziehungsfeld verstanden, dem sich allein Experten aus Psychologie, Medizin und Soziologie zu widmen haben. DieseStudie solldembeschriebenen Irrglauben ein Ende setzen: Bislang kaum untersuchte betriebswirtschaftliche Ursachen, Folgen und Losungsansatze von Mobbing amArbeitsplatz werden umfassend analysiert und derWert dieser Betrachtungsweise aufgezeigt. Arbeit nimmt im Leben einen immer greren Stellenwert ein und geht so mit einer strker werden Sanktionsmacht einher. Was auf der einen Seite als menschliches und individuelles Leid zum Ausdruck kommt, kann sich auf der anderen in konomischen Dimensionen fr Unternehmen niederschlagen: Arbeitnehmer reagieren mit abfallender Leistungsfhigkeit und geringer Motivation. Mobbing jedoch ist facettenreicher, Produktivittssteigerung und Einsparungspotentiale bieten gegenteilige Aspekte. Ebenso bedeutend ist die Frage, wie es zu Mobbing kommen kann. Fr den Schulbereich findet man Erklrungen der "unvernnftigen Kinder", die sich aus der Gruppe heraus den Schwchsten zum rgern suchen. Doch wie ist es bei erwachsenen, oft hoch gebildeten Arbeitnehmern? Sind auch sie allein den Gesetzen der Gruppendynamik und harakterschwchenunterlegen?Bei der betriebswirtschaftlichen Analyse von Mobbing werden Ursachen gefiltert, die tiefer als im Individuum liegen: Elemente derArbeitsorganisation, Aufgabengestaltung, Unternehmenskommunikation, das Bild vom zu kontrollierenden"faulen homo oeconomicus" und dem daraus resultierenden Fhrungsverhalten. Etwas abstrakter fasst das Konzept des Strukturellen Mobbing diese Idee. Besondere Beachtung findet auch die erste Reprsentativstudie fr Deutschland von 2002. Als "konomische" Lsungsmglichkeiten werden abschlieend verschiedene Konzepte wieTeamarbeit, job rotation, enlargement u.a. mitdemMobbingbegriff verknpft und aktuelle rechtliche Grundlagen erlutert.