Der Ausbruch des arabischen Fruhlings hat die arabische Welt in Bewegung versetzt. Diese Region, in der keine Demokratien existieren und in der es bislang auch kaum ernst genommene Anzeichen fur Demokratisierungsprozesse gab, erfahrt derzeit eine enorme Dynamisierung, in der jahrzehntelange politische Verkrustungen aufgebrochen werden. Vor dem Hintergrund vergleichbarer Missstande in nahezu allen arabischen Landern nahrten die raschen Regimesturze in Tunesien und Agypten und der damit verbundene Einstieg in einen politischen Transformationsprozess die Hoffnung arabischer Volker auf einen umfassenden politischen Wandel in der ganzen Region und ermutigte vor allem junge Menschen, den Unmut uber ihre Lebensbedingungen auf die Strae zu tragen und nicht langer vor der staatlichen Repression zuruckzuschrecken. Wahrend aber die Revolten in Tunesien, Agypten und Libyen letztendlich zu einem Sturz des alten Regimes fuhrten, zeigt sich das Assad-Regime, auch fast ein Jahr nach Ausbruch der Proteste, noch immer resistent gegenuber Massendemonstrationen und bewaffneten Aufstanden im eigenen Land sowie gegenuber dem zunehmend steigenden Druck externer Akteure. Diese Studie analysiert die Vernderungen in den internen Herrschaftsstrukturen der syrischen Elite. Im Kern wird dabei auf den Elitenansatz der Transformationstheorie sowie auf das Konzept des Elitenwandels, wie es Volker Perthes fr die arabische Welt eingefhrt hat, zurckgegriffen. Die Autorin untersucht einerseits die Vernderungen der syrischen Elitenstrukturen unter Bashar al-Assad bis zum Ausbruch der arabischen Revolutionsbewegungen und fhrt andererseits eine hypothetische Untersuchung der ntigen Voraussetzungen fr einen zuknftigen Elitenwandel in Syrien vor dem Hintergrund der gegenwrtigen Entwicklungen durch. Im Ergebnis wird gezeigt, inwieweit sich die syrischen Herrschaftsstrukturen verndert haben und ob dies fr einen Elitenwandel ausreicht.