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In kurzer Zeit war das Schloss wieder die Wohnung der Freude, das Paradies gefräßiger Wichtigtuer. Ball, Turnier und prächtige Feten wechselten täglich ab. Fräulein Bertha glänzte am Hofe ihres Vaters den stattlichen Rittern in die Augen wie der Silbermond den empfindsamen Wandlern in einer heitern Sommernacht. Sie pflegte bei den Ritterspielen den Preis auszuteilen und tanzte jeden Abend mit dem siegenden Ritter den Vorreihen. Die Gastfreundschaft des Grafen und die Schönheit der Tochter zogen von den entlegensten Orten die edelsten Ritter herbei. Viele buhlten um das Herz der reichen Erbin, aber unter vielen Freiwerbern hielt die Wahl schwer, denn einer übertraf den andern Adel und Wohlgestalt. Die schöne Bertha kürte und wählte so lang, bis die goldenen Eier, bei welchen der Graf die Feile nicht gespart hatte, nun verprasst wurden. Die gräflichen Finanzen gerieten wieder in den vorigen Verfall, die Turniere wurden eingestellt, Ritter und Knappen verschwanden allgemach, das Schloss nahm wieder die Gestalt einer Ruine an, und die gräfliche Familie kehrte zu den einfachen Kartoffelmahlzeiten zurück.

Граф с опаской бродил по полям, желая новых приключений, но никак не находил, потому что боялся волшебного леса. Однажды он преследовал стаю куропаток и так увлекся, что приблизился к ужасному лесу. И хотя он сразу не осмелился войти, но все же прошелся по краю леса и увидел там большой пруд, который он раньше никогда не встречал. В серебристых водах которого плавало бесчисленное количество форели. Этому открытию он очень обрадовался. На вид у пруда не было ничего подозрительного. Поэтому граф поспешил домой, взял сеть, а на следующее утро в хорошее время стоял на берегу, чтобы забросить ее. К счастью, он нашел в камышах маленькую лодку с веслом. Запрыгнул в нее, весело поплавал по пруду, закинул сеть, поймал за один раз больше форели, чем мог унести. Довольный своей добычей, он погреб к берегу.

Der Graf durchschritt missmutig die Felder, wünschte ein neues Abenteuer und fand keins, weil er den Zauberwald scheute. Eines Tages verfolgte er einer Herde Rebhühner so weit, dass er dem schauervollen Wald immer näherkam, und ob er gleich sich nicht hineinwagte, so ging er doch eine Strecke am Waldrand entlang und erblickte da einen großen Fischweiher, der ihm noch nie zu Gesichte gekommen war, in dessen silberhellem Gewässer er unzählige Forellen schwimmen sah. Dieser Entdeckung freute er sich sehr. Der Teich hatte ein unverdächtiges Aussehen, daher eilte er nach Hause, strickte sich ein Netz, und den folgenden Morgen stand er bei guter Zeit am Ufer, um solches auszuwerfen. Glücklicherweise fand er ein kleines Boot mit einem Ruder im Schilfgrass, er sprang hinein, ruderte lustig auf dem Teich herum, warf das Netz aus, fing mit einem Zuge mehr Forellen, als er tragen konnte, und ruderte vergnügt mit seiner Beute dem Strande zu.

Примерно на расстоянии брошенного камня от берега его маленькая лодка на полном ходу встала прочно и неподвижно, как будто села на мель. Граф тоже поверил в это и работал изо всех сил, хотя и тщетно, чтобы снова оказаться на плаву. Вода вокруг стала убывать, плавучее средство, казалось, зависло на утесе и поднималось высоко над водой. Неопытному рыбаку стало не по себе. Хотя лодка стояла как пригвожденная, граф, казалось, со всех сторон удалялся от берега. Пруд превратился в большое озеро, вздымались валы, ревели и пенились волны. С ужасом он увидел, что его лодку несла на спине огромная рыба. Он сдался своей судьбе, с тревогой ожидания, какой исход она принесет. Внезапно рыба нырнула, его ореховая скорлупа снова была на плаву, но через мгновение морское чудовище поднялось над водой. Открыло отвратительную пасть, как врата ада, и из темной глотки, как из-под земли, раздались громкие слова:

– Смелый рыбак, что ты здесь творишь? Ты убиваешь моих подданных? За это святотатство ты должен поплатиться своей жизнью!

Граф уже пережил столько рутины в своих приключениях, что знал, как вести себя в таких случаях. Вскоре он оправился от своего первого потрясения, когда понял, что рыба все-таки может говорить, и сказал очень дерзко:

– Господин Бегемот2, не нарушайте права гостя, угостите меня блюдом из рыбы вашего хозяйства, скажите мне: «Кухня и подвал тоже открыты для вас».

Ungefähr einen Steinwurf vom Ufer stand sein kleines Boot in vollem Lauf fest und unbeweglich, als sitze es auf dem Grunde. Der Graf glaubte das auch und arbeitete aus allen Kräften, um wieder flottzumachen, wiewohl vergebens. Das Wasser verrann rings umher, das Fahrzeug schien auf einer Klippe zu hängen und hob sich hoch über die Oberfläche empor. Dem unerfahrenen Fischer war dabei nicht wohl zumute. Obgleich der Kahn wie angenagelt stand, so schien sich doch der Graf von allen Seiten vom Ufer zu entfernen, der Weiher dehnte sich zu einem großen See aus, die Wogen schwollen auf, die Wellen rauschten und schäumten, und mit Entsetzen, sah er, dass ein ungeheurer Fisch ihn und sein Boot auf dem Rücken trug. Er ergab sich in sein Schicksal, ängstlich harrend, welchen Ausgang es nehmen würde. Urplötzlich tauchte der Fisch unter, seine Nussschale war wieder flott, doch einen Augenblick nachher war das Meerwunder über Wasser, sperrte einen abscheulichen Rachen gleich der Höllenpforte auf, und aus dem finstern Schlunde schallten, wie aus einem unterirdischen Gewölbe, vernehmlich diese Worte hervor: „Kühner Fischer, was beginnst du hier? Du mordest meine Untertanen? Den Frevel sollst du mit dem Leben büßen!“ Der Graf hatte nun bereits so viel Routine in den Abenteuern erlangt, dass er wusste, wie er sich bei dergleichen Gelegenheiten zu benehmen hatte. Er erholte sich bald von seiner ersten Bestürzung, da er merkte, dass der Fisch doch ein vernünftiges Wort mit sich reden ließ, und sprach ganz dreist: „Herr Behemot, Verletzt das Gastrecht nicht, vergönnt mir ein Gericht Fisch aus Eurem Weiher, sprächt Ihr bei mir ein, so steht euch Küche und Keller gleichfalls offen.“

Книги хроник трёх сестёр Die Bücher der Chronika drei Schwestern - _9.jpg

– Нет, мы не такие с тобой закадычные друзья! – возразило чудовище. – Разве ты не знаешь закона сильного, что он пожирает слабого? Ты украл у меня подданных моих, чтобы их съесть, а я проглочу тебя!

Здесь свирепая рыба раскрыла свою глотку еще больше, как будто хотела проглотить корабль с человеком и мышами.

– Ах, пощадите мою жизнь! – крикнул граф. – Видите ли, я скудный утренний хлеб для вашего китового чрева!

Рыба, казалось, задумалась о чем-то.

– Хорошо, – сказала она. – Я знаю, что у тебя красивая дочь, обещай мне ее в жены и бери свою жизнь в награду.

Когда граф услышал, что рыба начала говорить с ним в таком тоне, у него исчезли все страхи.

– Она в вашем распоряжении, – сказал он . – Вы храбрый зять, которому ни один порядочный отец не откажет в своем ребенке. Но чем вы заплатите за невесту по обычаю страны?

– У меня нет ни золота, ни серебра, но на глубине озера лежит большой клад жемчужных раковин. Ты можешь попросить.

– Ну, три мешка жемчуга не слишком много для прекрасной невесты.

– Они твои, – сказала рыба. – А невеста моя. Через семь полнолуний я заберу домой свою возлюбленную.

После этого он забавно брызнул хвостом и вскоре вывел лодку графа на берег. Граф принес домой свою форель, сварил ее и насладился этой картезианской3 трапезой вместе с графиней и прекрасной Бертой. Последняя даже не подозревала, что такая трапеза обойдется ей дорого.

„So traute Freunde sind wir nicht“, versetzte das Ungeheuer. „Kennst du noch nicht des Stärkeren Recht, dass er den Schwächeren frisst? Du stahlst mir meine Untertanen, sie zu verschlingen, und ich verschlinge dich!“ Hier riss der grimmige Fisch den Rachen noch weiter auf, als wollte er das Schiff mit Mann und Maus verschlingen. „Ach, schonet mein Leben!“ schrie der Graf, „Ihr seht, ich bin ein mageres Morgenbrot für Euren Walfischbauch!“ Der große Fisch schien sich etwas zu bedenken. „Wohlan“, sprach er, „Ich weiß, du hast eine schöne Tochter, versprich mir Sie zur Gemahlin und nimm dein Leben zum Gewinn.“ Als der Graf hörte, dass der Fisch aus diesem Tone zu reden anfing, verschwand ihm alle Furcht: „Sie stehet zu Befehl“, sprach er, „Ihr seid ein wackerer Schwiegersohn, dem kein biederer Vater sein Kind versagen wird. Doch womit löset Ihr die Braut nach Landesbrauch?“ – „Ich habe“, erwiderte der Fisch, „weder Gold noch Silber, aber im Grunde tiefer See liegt ein großer Schatz von Perlenmuscheln, du darfst nur fordern.“ „Nun“ fragte der Graf, „drei Himten Zahlperlen sind wohl nicht zu viel für eine schöne Braut.“ – „Sie sind dein“, beschloss der Fisch, „Und mein die Braut. In sieben Monden führe ich mein Liebchen heim.“ Hierauf stürmte er lustig mit dem Schwanze und trieb den das Boot des Grafen bald an den Strand. Der Graf brachte seine Forellen heim, ließ sie sieden und sich diese Karthäusermahlzeit nebst der Gräfin und der schönen Bertha wohlschmecken. Die letztere ahnte nicht, dass ihr dieses Mahl teuer zu stehen kommen würde.

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2

Бегемот – в христианской мифологии отрицательное духовное существо, демон физических желаний, в особенности обжорства.

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3

Картезианцы – религиозный орден католической церкви, основанный в 1084 году. По отшельнической традиции, монахи отказываются от мяса, но блюда из рыбы дозволены.

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