Dascha ließ die Decke von sich ab und starrte ihn nach wie vor an. Sie wusste, dass er den Morgen macht.
„Es gibt irgendwelche Wahrheit in der Morgenzeit“, er räumte das Netzgewebe weiter beiseite und warf einen Blick auf den Bezirk, der am Aufwachen war. Ein Mann wusch sein Auto, Kinder gingen zur Schule, der Hausmeister, der zuvor über etwas heftig gestritten hat, beruhigte sich und ging zur Seite von seiner mürrischen Kollegin.
„Fürchtest du nicht, dass dich schöne Frauen aus ihren Fenstern sehen gegenüber erblicken?“, fragte Dascha mit einem Lächeln.
„Nein, nur Männer fürchte ich“, er beschloss mit einem Witz zu antworten, „zurzeit sind es nur Männer, die auf ihren Balkonen rauchen.“ Da seufzte er und sein Blick wurde ernst.
„Weiß du, ich hatte Sex nur zwei Mal, also so einen, dass ich es wirklich genießen konnte.“
Sie zuckte mit den Wimpern.
„Du und… ich habe es dir nie gesagt, denn Sex zwingt dazu, offenherzig zu sein. Ich war verheiratet und ihr seid euch ähnlich… es ist erstaunlich, aber sogar im Bett.“
Ihr Gesicht zeigte nicht Mal eine Beleidigung, sie hörte ihm aufmerksam zu.
„Lisa ist verschwunden, etwas über ein Jahr zurück, niemand weiß, wo sie ist, die Sache ist eine Sackgasse geworden, mit ihr ist noch ein Mann verschwunden, ein Fahrer meiner Meinung nach, ich kann mich nicht erinnern. Er sollte sie gefahren haben. Es geschah als wir im Urlaub waren, wir wohnten im privaten Hotel am Fuß des Berges. Ich ging hinaus, um sie zu begleiten und… ich sah sie zum letzten Mal. Was ist mit ihr? Man hat weder sie noch den Mann nie wieder gesehen. Verzeih mir, das ich darüber rede, aber die Ähnlichkeit im Bett hat mich ins Staunen versetzt! Es ist lange her, dass ich mich so gut sowohl seelisch als auch körperlich gefüllt habe, also mit dir zusammen…“
Kirill wollt gerade noch was sagen, aber Dascha unterbrach ihn:
„Das war ein merkwürdiges Auto, auf ersten Blick ganz normal…“, er bestaunte sie. Ein schöne nackte Frau lag im Bett, mit ihren nicht verdeckten Brüsten, volles Haar zerstreute sich über den Kissen, Dascha schaute auf die Decke und fuhr fort, ungeachtet seiner Reaktion: „gewöhnlicher schwarzer Mercedes, alt, ich musst zum Flughafen, es war dunkel, keiner war da mehr, nur sie. Ich wollte per Anhalter fahren, sie sind stehen geblieben, was gar nicht üblich war. Deine Frau war schön, stilvoll, ich würde sagen, sie hatte aristokratische Gesichtszüge… edle Herkunft war bei allem spürbar, graziös, Haarlocken, die aber so schön gefestigt waren, sie hatte solche Augen. Er war etwas kleiner, etwas mächtiger, ein Mann mit Griff. Ich setzte mich ins Auto. Deine Frau hatte große Angst. Wir fuhren ein Stück und er stoppte das Auto. Er ging zum Kiosk, um Zigaretten zu holen… offensichtlich gab es keine dort und er ging dann zum Laden an der Tankstelle. Lisa drehte sich zu mir und erzählte mir… von dir… sie sprach sehr viel, als ob sie über einen Wunder berichtete, sie erzählte mir, sie sei unheilbar krank und bald sterben soll, vielleicht in einem halben Jahr… in einem Jahr, nicht länger. Dieser Mann hat sie intensiv belästigt, er ist eine Art Chef in dieser Gegend, er drohte, dich zu töten, er schwor, sie ewig zu lieben. Deine Frau wusste, ich bin so eine Frau, die du magst, sie erzählte mir über alle deine Gewohnheiten, Begierden, und sagte mir, wo ich dich finden kann… sie schnitt die Schlauchleitung im Auto mit dem Messer durch, um sich selbst und den Verbrecher-Kavalier zu töten, damit du weiter leben kannst, dort, in den Bergen, sind die beiden durch einen Autounfall umgekommen, zu suchen gibt es dort nichts, somit bist du gerettet und hast eine neue Frau. Sie bat mich sehr darum, ein Mädchen für dich auf die Welt zu bringen… Mal schauen, wie es nach der heutigen Nacht weiter geht… Ich habe eine lange Zeit darin gezweifelt, das alles schien richtig schwachsinnig zu sein, so unerwartet!… Dann habe ich mich entschieden, es doch zu machen, ich war sowieso allein, und du… du bist wirklich ein Wunder! Ich bin froh, dich getroffen zu haben!“
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