Es steht für uns fest, dass Polen zu Boden liegt, ehe England und Frankreich überhaupt nur in der Lage sind, ihm zuhilfe zu kommen. In diesem Falle tritte Deutshchland uns einen Teil Polens bis an die Grenze von Warschau ab und zwar einschliesslich Galiziens und der Ukraine. Deutschland lä sst uns ferner in den drei baltischen Staaten jede Handlungsfreiheit. Es widersetzt sich nicht einer Rückehr Bessarabiens nach Russland. Es ist bereit, uns Rumänien, Bulgarien und Ungarn als Einflusszonen zuzugestehen. Es bleibt dann lediglich die Frage Jugoslawiens offen, deren Lösung von der von Italien einzunehmenden haltung abhängt. Sollte Italien an der Seite Deutschlands bleiben, dann würde Deutschland von Italien fordern, dass Jugoslawien zu seiner Einflusszone gehört, und es würde darüber hinaus auch von Jugoslawien einen Zugang zum Adriatischen Meer erhalten. Wenn aber Italien nicht mit Deutschland geht, dann wird sich Deutschland auf Kosten Italiens einen Zugang zur Adria verschaffen, und in diesem Falle würde Jugoslawien zu unserer Einflusszone gehören, dies zum mindesten für den Fall, dass Deutschland aus dem Kriege als Sieger hervorgeht. Wir müssen jedoch auch die Möglichkeit ins Auge fassen, dass Deutschland aus dem Kriege als Sieger, ebensogut aber auch als Besiegter hervorgeht. Prüfen wir den fall einer deutschen Niederlage. England und Frankreich werden in diesem Falle noch genügend stark sein, um Berlin zu besetzen und um ein sowjetisches Deutschland zu vernichten, und wir würden nicht in der Lage sein, einem solchen sowjetischen Deutschland wirksam zuhilfe zu kommen. Es ist somit unser Bestreben, dass Deutschland den Krieg möglichst lange aushalten kann, damit England und Frankreich ermüdet und derart erschöpft sind, dass sie nicht mehr in der Lage sind, ein sowjetisches Deutschland zu Boden zu werfen. Aus dieser Überlegung ergibt sich unsere Haltung: Wir bleiben zwar neutral, doch stehen wir Deutschland wirtschaftlich bei, indem wir ihm Rohstoffe und Lebensmittel liefern. Dabei versteht es sich jedoch von selbst, dass unsere Hilfe eine gewisse Grenze nicht ü berschreiten darf, damit wir unsere eigene wirtschaftliche Lage nicht kompromitieren und die Macht unserer Armee nicht schwä chen.
Gleichzeitig müssen wir eine allgemeine kommunistische Propaganda führen und dies besonders in dem französischenglischen Bloc und vor allem in Frankreich. Wir müssen uns darauf gefasst machen, dass in Frankreich unsere Partei wä hrend des Krieges gezwungen ist, den legalen Boden zu verlassen und zu einer heimlichen Tätigkeit überzugehen. Wir wissen, dass eine solche Tätigkeit viel Geld kostet. Wir mü ssen aber ohne Zaudern diese Opfer auf uns nehmen. Wenn diese vorbereitende Arbeit mit Sorgfalt durchgeführt wird, dann ist der Bestand eines sowjetischen Deutschlands sichergestellt. Das kann dazu beitragen, auch Frankreich zu sowjetisieren. Um zu diesem Ziele zu gelangen, müssen wir, wie ich eingangs ausgeführt habe, dafür sorgen, dass sich der Krieg möglichst in die Länge zieht, und wir mü ssen in diesem Sinne die uns zur Verfügung stehenden Mittel anwenden. Prüfen wir jetzt die zweite Hypothese, nä mlich die eines deutschen Sieges. Verschiedene vertreten die Ansicht, dass diese Möglichkeit für uns eine sehr ernste Gefahr bedeutet. In dieser Behauptung steckt ein Körnchen Wahrheit. Es wäre jedoch ein Irrtum, vollte man annehmen, dass diese Gefahr so nahe bevorsteht und dass sie so gross ist, wie verschiedene sich einbilden. Wenn Deutschland aus dem Kriege siegreich hervorgeht, dann ist es zu ermü det, um sich in den nächsten 10 Jahren mit uns in einen bewaffneten Konflikt einzulassen. Seine Hauptsorge wird sein das besiegte Frankreich und das besiegte England zu überwachen, um sie daran zu hindern, sich wieder zu erheben. Daneben wird ein siegreiches Deutschland ü ber gewaltige Kolonier verfügen. Die Ausbeutung dieser Kolonien und ihre Anpassung an die deutschen Methoden werden Deutschland ebenfalls jahrzehntelang beschä ftigen. Es liegt auf der Hand, dass Deutschland zu sehr beschä fügt sein wird, um sich gegen uns zu wenden. Genossen, so schloss Stalin, ich habe Sie mit meiner Überlegungen vertraut gemacht. Ich wiederhole Ihnen, dass es in Ihrem Interessse liegt, wenn zwischen Deutschland und dem englisch-franzö sischen Block ein Krieg ausbricht. Für uns kommt es daraf an, dass dieser Krieg möglichst lange dauert damit beide Parteien sich erschöpfen. Aus diesen Gründen müssen wir den von Deutschland vorgeschlagenen Pakt annehmen und müssen daran arbeiten, dass dieser Krieg, ist er einmal ausgebrochen, so lange wie möglich andauert. Zur gleichen Zeit müssen wir unsere Propagandaarbeit in den kriegfü hrenden Staaten intensivieren, damit der Tag, an welchem der Krieg zu Ende geht, uns bereit findet». Die Rede Stalins, die mit Andacht angehö rt wurde, wurde in keiner Weise diskutiert. Nur zwei Fragen wurden gestellt, aufweiche Stalin antwortete. Sein Vorschlag, den Nichtangriffspakt mit Deutschland anzunehmen, wurde einstimmig gebilligt. Dann fasste das Polit-Büro den Entschluss, den Präsidenten der Komintern, M a n u 1 s k i (так в тексте. — Авт.) nfr, zu beauftragen, mit dem Generalsekretär der Komintern, Dimitroff, unter der persönlichen Leitung Stalins die Instruktionen auszuarbeiten, die der Kommunistischen Partei im Auslande gegeben werden sollen.
Politisches Archiv des Auswä rügen Amtes. Berlin (PAAA). Botschaft Moskau, 530. S. 202689-202693. Машинописная копия. В тексте имеются многочисленные подчеркивания, восклицательные знаки и вопросы на полях. Слово «drei» подчеркнуто дважды. На левом поле первой страницы запись, сделанная рукой Ф. Шуленбурга: «Суббота! Сталин уже к вечеру принял решение. Это важно, что 19.8 политическое решение было принято». На левом поле второй страницы: «От кого? Пожалуй, от Советского Союза!»
№ 3. Текст опубликованного сообщения агентства Гавас
Pourquoi l'U.R.S.S. aurait signé son accord avec le Reich. L'agence Havas a reç u de Moscou, via Genève, d'une source qu'elle dé clare absolument digne de foi, les renseignements suivants sur la se ance que le Politbureau tint, a la demande de Staline, le 19 août a 10 heures du soir, et a la suite de laquelle l'U.R.S.S. signa avec le Reich l'accord politique que l'on sait : Le 19 aoû t au soir, les membres du Politbureau avaient é té convoqué s d'urgence a une se ance secrè te a laquelle assistaient les principaux dirigeants du Komintern, mais seulement ceux de la section russe. Aucun des communistes é trangers, mê me pas Dimitrov, secré taire gé né rai du Komintern, n'avait é té invité a cette ré union dont le but, qui n'é tait pas indiqué dans l'ordre du jour, é tait d'entendre un rapport de Staline.
Celui-ci prit immé diatement la parole. Voici l'essentiel de son discours : La paix ou la guerre. Cette question est entré e dans sa phase critique. Sa solution dé pend entiè rement de la position que prendra l'Union soviétique. Nous sommes absolument convaincus que si nous concluons un traitéd'alliance avec la France et la Grande-Bretagne l'Allemagne se verra obligé e de reculer devant la Pologne et de chercher un modus vivendi avec les puissances occidentales. De cette faç on, la guerre pourra ê tre é vite e et, alors, le dé veloppement ulté -rieur de cet é tat de choses prendra un caractè re dangereux pour nous.
D'autre part, si nous acceptions la proposition de l'Allemagne, que vous connaissez, de conclure avec elle un pacte de non-agression, l'Allemagne attaquera certainement la Pologne, el l'intervention dans cette guerre de l'Angleterre et de la France deviendra iné vitable. Dans ces circonstances, nous aurons beaucoup de chances de rester â l'é cart du conflit et nous pourrons attendre avantageusement notre tour. C'est pré cisé ment ce qu'exige notre inté ré t.
Ainsi notre choix est clair: nous devons accepter la proposition allemande et renvoyer dans leur pays, avec un refus courtois, les missions anglo-franç aises.
Il n'est pas difficile de pré voir l'avantage que nous retirerions de cettefaçon deprocéder. Il est é vident, pour nous, que la Pologne sera anéantie avant me me que l'Angleterre et la France soient en mesure de venir â son aide. Dans ce cas, l'Allemagne nous ce de une partie de la pologne jusqu'aux abord de Varsovie — Galicie ukrainienne comprise.