Knapp zwei Drittel der Deutschen, also ca. 52,7 Millionen, sind online. Ganz klar: Das Internet ist aus der heutigen Zeit nicht mehr wegzudenken. Ebenso wenig wie sein erfolgreichstes Kind namens Facebook, das inzwischen sogar Google in der Verweildauer uberholt hat. Facebook ist bereits sieben Jahre nach seiner Grundung weltweit zur wichtigsten Kommunikationsplattform im Internet geworden. ber Jahrzehnte hinweg waren es die Massenmedien, die ber die Auswahl der Nachrichten entschieden haben und sie verbreiteten. Aber die Spielregeln in der digitalen Welt sind andere geworden. Auf Facebook entscheidet nicht der Kommunikator darber, wie oft seine Nachricht angezeigt wird, sondern die Masse der User selbst. Wie die Medienunternehmen mit diesen vernderten Strukturen umgehen sollen, wird seit einiger Zeit stark diskutiert. Aus diesem Grunde lautet die Forschungsfrage dieser Studie, welche Faktoren bei den Postings der untersuchten Jugendradiosender auf Facebook eine Steigerung der Beteiligung ihrer Fans auslsen. Es wird daher untersucht, welche bewhrten theoretischen Anstze, wie beispielweise die Nachrichtenwertforschung noch gltig sind und inwiefern sie sich mit Theorien des viralen Marketings und dem kognitionspsychologischen Ansatz der memetischen Trigger ergnzen lassen. Dazu wurden die Fanseiten von sechs Jugendradiosendern in Deutschland untersucht, denen zwischen 30.000 und knapp 200.000 Fans folgen. Da es bisher keine hnlich angelegte Forschung in diesem Untersuchungsfeld gab, wurden zunchst Leitfadengesprche mit sechs ausgewhlten Sendern gefhrt: 1LIVE, MDR JUMP, DASDING, bigFM, JAMFM und sunshine live. Sie geben Aufschluss ber Ziele, Strategie und Arbeitsweise auf Facebook. Von jedem der Sender wurden dann 100 Postings analysiert und mit der Zahl der Reaktionen ihrer User verglichen. Das Resultat beweist, dass sich die Wichtigkeit der Nachrichtenfaktoren bei Facebook deutlich von anderen Medien unterscheidet und etablierte Annahmen, wie die Additivittshypothese von Galtung & Ruge fr die sozialen Netzwerke kaum noch Gltigkeit besitzen. Um einen Mehrwert fr Medienunternehmen zu bieten wurden daraus konkrete Empfehlungen abgeleitet. Sie sollen ein Gefhl dafr geben, wie weit die Vorstellungen von Usern und Sendern teilweise auseinander gehen und was man tun kann, um sich besser auf die Wnsche seiner Fans einzustellen.