Die interdisziplinar angelegte Studie verbindet ein sprachwissenschaftliches mit einem strafrechtlichen Erkenntnisinteresse: So werden aus sprachwissenschaftlicher Perspektive Entschuldigungs- und Entschuldigungsannahmehandlungen als spezifische Rituale in einem strafrechtlich relevanten Kontext, namlich dem Tater-Opfer-Ausgleich untersucht. Die Autorin spurt dabei theoretisch wie empirisch der sprachlichen Form dieses Rituals, seiner gesprachsorganisatorischen Lokalisierung sowie seiner pragmatischen Organisation als Sprechaktsequenz nach. Die entsprechenden Befunde werden strafrechtlich gerahmt: So zeigt die Autorin, in welche diskursiven Prozesse Entschuldigung und Entschuldigungsannahme im Rahmen des Tater-Opfer-Ausgleichs eingebettet sind, d.h. ob die Durchfuhrung dieses Rituals von den Mediatoren der Ausgleichsgesprache als Erfolgskriterium betrachtet wird und inwiefern sein Gelingen von der Sprachkompetenz aller Beteiligten abhangt.