Schiffsbeteiligungen sind unternehmerische Beteiligungen, die erstmals im 14. Jahrhundert aufgetreten sind. Bis zu dieser Zeit mussten die Reeder das Risiko der Piraterie oder Untergang ihres Schiffes selber tragen. Um dieses zu umgehen, wurde damals schon mit mehreren Reedern, aber auch Privatanlegern in mehrere Schiffe investiert, um das personliche Risiko so gering wie moglich zu halten. Die Anleger, die sich damals beim Reeder engagierten, konnten so nachhaltig am wirtschaftlichen Erfolg teilhaben. Viel geandert hat sich heute, im Gegensatz zu damaligen Zeit, nicht. Ein Unterschied ware nur, dass heute die Investoren als beschrankt haftende Mitunternehmer an einer GmbH & Co. KG beteiligt sind und nicht an einer altertumlichen Partenreederei. Eine GmbH & Co. KG ist eine Kommanditgesellschaft, wonach mindestens eine GmbH die Vollhafterstellung einnehmen muss und die Investoren haften lediglich mit ihrer Kapitaleinlage. Diese Rechtsform bzw. Kommanditgesellschaft bietet die Chance, die Vorteile der Rechtsformen einer Personengesellschaft und einer Kapitalgesellschaft miteinander zu verbinden. Durch den Beginn der Globalisierung Anfang der 70er Jahre auf allen Wirtschafts- und Gesellschaftsbereichen bekamen auch die Warenflsse einen enormen Zuwachs und lsten in der Branche der Seetransporte einen Boom aus. Denn 97 % der Transporte werden ber dem Seeweg abgefertigt. Wunderlich ist das nicht, denn die Erde besteht zu zwei Dritteln aus Wasser. Sicher gab es vor der Zeit der Globalisierung Verbindungen zwischen den Mrkten in verschiedenen Kontinenten, aber durch den technischen Fortschritt und die Industrialisierung ist heute der Handel mit Waren in greren Mengen und schnelleren Lieferungszeiten immenser als frher. Dem Anleger steht heute eine Vielzahl von gewinnbringenden Anlagemglichkeiten zur Auswahl. Aber nach wie vor sind Schiffsbeteiligungen Anlagen, bei denen steuerliche Aspekte und attraktive Auszahlungen eine besondere Bedeutung haben. Besonders nach der Einfhrung der Tonnagesteuer 1999 erfreuen sich diese Beteiligungen einer groen Beliebtheit bei vermgensstarken Kundenschichten. Durch die Tonnagesteuer, deren Ziel die Angleichung der Besteuerung von Schifffahrtsgesellschaften in der EU war, sind nur noch niedrige Ertragssteuerbelastungen zu erwarten. Die Tonnagesteuer ist keine neue Steuerart, sondern eine pauschale Gewinnermittlung fr das Unternehmen von Handelsschiffen im internationalen Verkehr, welche sich durch die bestehende Tonnage, sprich Tragfhigkeit, eines Schiffes, errechnet. Fr die Anwendung der pauschalen Gewinnermittlung sind fr die Gesellschaften jedoch folgende Bedingungen zu erfllen: Betrieb von Handelsschiffen im internationalen Verkehr, Bereederung und Geschftsleitung im Inland und die Schiffsgesellschaft muss einen unwiderruflichen Antrag auf Tonnagebesteuerung stellen. Zu einer einfachen Schiffsbeteiligung, die langfristig bindet, gibt es auch den Handel mit Schiffsanteilen, den Zweitmarkt. Hier kann der Investor, der dringend flssige Mittel braucht, seine Schiffsbeteiligung verkaufen. Noch vor nicht allzu langer Zeit erzielten ausstiegswillige Anleger fr ihre Anteile niedrigere Preise. Doch diese Alternative hat in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen. Im Gegensatz zur Erstzeichnung einer Schiffsbeteiligung haben sich die Anteile bereits einige Jahre bewhrt. Heute werden Hchstpreise gezahlt. Die sich daraus entwickelten Zweitmarktfonds bieten fr den Anleger hohe Auszahlungen, eine breite Risikostreuung und ein relativ kurze Laufzeit. Einen Zweitmarktfonds bieten die Fondsgesellschaften an, die die Gelder von potenziellen Anlegern sammeln und diese in gebrauchte Anteile geschlossener Fonds investieren. Die Bezeichnung geschlossener Fonds deshalb, weil der Fonds geschlossen wird, wenn alle Anteile verkauft sind und die bentigte Kapitalsumme erreicht wurde. Die Beteiligung endet erst, wenn der Fonds aufgelst bzw. das Schiff verkauft wird oder wenn der Anleger seine Beteiligung auf dem Zweitmarkt veruern kann. Ein jeder, der ein solches Geschft als groe Chance sieht, schnelles Geld zu verdienen, sollte immer an die Risiken denken. Empfehlenswert ist es, eine Beteiligung nur mit ausreichendem Eigenkapital abzuschlieen. Eine Fremdfinanzierung wre keine sinnvolle Lsung, weil die Risiken sich nicht vollstndig verdrngen lassen. Aber dank der erhhten und weiter steigenden Nachfrage an Schiffen in den letzten Jahren, vor allem verursacht durch die Folgen einer rasanten Globalisierung, haben sich Schiffsbeteiligungen zu einem lohnenden Investment entwickelt. Nicht selten bersteigen die Renditen die 15% p.a. Grenze und ein abflauen dieses Boomsegmentes ist bisher nicht zu erkennen.