Mit der Umstellung von einem Marktbeherrschungstest auf den so genannten SIEC-Test ('Significant Impediment to Effective Competition') wurde das materielle EU-Fusionskontrollrecht an den amerikanischen SLC-Test angenahert. In dieser Arbeit geht es um die Frage, inwieweit diese Neuregelung die Anwendungspraxis andert und wie dies zu bewerten ist. Hierfur wird eine Analyse der Entscheidungspraxis der europaischen und amerikanischen Gerichte und der EU-Kommission sowie der Grundsatze in EU und USA vorgenommen. Im Rahmen eines Amore economic approachA entwickeln unilaterale Effekte - als wettbewerbswidrige Auswirkungen einer oligopolistischen Struktur - im Vergleich zu koordinierten Effekten einen ganz autonomen Inhalt. In diesem Kontext werden auch die Unterschiede im Fall eines homogenen oder eines heterogenen Produktmarktes klar und detailliert aufgezeigt. Anschliessend werden in einem industrieokonomischen Ansatz neue Methoden wie die 'Merger Simulation Models' oder die Bedeutung von Konsumentenpraferenzen fur das Auftreten von unilateralen Effekten besonders analysiert.