Die aktuelle Entwicklung der Rechnungslegung, ausgelost durch stetig fortschreitende Globalisierung, veranlasst den Gesetzgeber die nationalen Bilanzierungsvorschriften an die IFRS anzugleichen. Latente Steuern stellen dabei einen der komplexesten Bereiche der Bilanzierung und Bewertung dar. Die Vielseitigkeit der zugrunde liegenden Differenzen und der Komplexitt der Regelung gestalten sehr aufwndig deren Interpretation und Anwendung in der Unternehmenspraxis. Auf den ersten Blick bleibt die Konzeption der Abgrenzung latenter Steuern im HGB erhalten. Bei nherem Hinsehen zeigt sich aber, dass die Abschaffung der umgekehrten Mageblichkeit und der Konzeptionswechsel eine Reihe zustzlicher Divergenzen im Zusammenspiel zwischen handelsbilanziellen und steuerrechtlichen Vorschriften bringen. Die durchgefhrten Untersuchungen belegen eindrucksvoll, dass die neugefassten Vorschriften der Latenzabgrenzung hinsichtlich seiner Komplexitt und Folgewirkung in der Unternehmenspraxis unterschtzt wurde. Die nachfolgenden Analysen werden zeigen, dass die Mehrzahl der Bilanzierenden hierbei die Erfahrungen gemacht haben, dass es weniger die Regelung an sich als vielmehr deren Interpretation und Anwendung zur Komplexitt in der Praxis gefhrt haben. Ein erklrtes Ziel des Gesetzgebers, das Informationsniveau des handelsrechtlichen Jahresabschlusses anzuheben und die bessere Vergleichbarkeit mit nach den IFRS erstellten Abschlssen zu erreichen, scheint im Hinblick auf latente Steuern zweifelhaft. Trotz der deutschen Modernisierung und Internationalisierung verbleiben die Unterschiede zwischen dem IFRS- und HGB-Einzelabschluss bestehen. Das vorliegende Buch befasst sich mit einer umfassenden, expliziten und differenzierten Betrachtung der Steuerabgrenzung im Einzelabschluss. Im Hinblick auf die aktuelle Entwicklung der Bilanzierungsvorschriften werden bestehende Konvergenzen bzw. Divergenzen bezglich der Bilanzierung latenter Steuern zwischen den HGB- und den IFRS-Abschlssen durch eine vergleichende Analyse dargestellt. Ein besonderes Augenmerk innerhalb der Untersuchung gilt dabei den aktuellen rechtsformspezifischen Umsetzungsproblemen der Neuregelungen durch deutsche mittelstndische Unternehmen.