'Werdegang 'geht der Frage nach, inwiefern sich die berufliche Etablierung von Literat/innen im Laufe der vergangenen einhundert Jahre verandert hat. Durch Schreibstudiengange an verschiedenen Instituten im deutschsprachigen Raum wurde der autodidaktische Weg auch hierzulande in Frage gestellt. Ist er nach wie vor dennoch nicht nur denkbar, sondern realistisch und wie sah bzw. sieht er aus? Wie gestaltet sich die Lehre an verschiedenen Instituten, die Schreibstudien- oder Lehrgange anbieten, und wie veranderte sie sich? Pragte die Etablierung von Schreibstudiengangen die literarische Szene im deutschsprachigen Raum mit oder sind andere Mechanismen - wie z.B. das Aufkommen des E-Books - relevantere Entwicklungen? Auf Basis zahlreicher Interviews und Fragebogen wurde versucht, in einem Feld, in dem es bislang keine vergleichende Analyse gab, Material zu generieren, um Fragestellungen in diesem Bereich der Literaturwissenschaft zu ermoglichen. Die Ausgangsthese, die Frage nach einer Analogie der Lernprozesse von Autodidakt/innen und Studierenden, konnte weitestgehend bestatigt werden. Hinsichtlich der Etablierung von Netzwerken sowie der Bekanntheit im literarischen Feld differieren jedoch Effizienz und Moglichkeiten.