Die 'Ouverture zum Sommernachtstraum' war 'die' Erfolgskomposition des jungen Felix Mendelssohn Bartholdy. Mit ihrer Mischung aus Vertraumtheit und jugendlichem Elan eroberte Mendelssohn die Herzen der Englander. Zugleich war die Ouverture eine Visitenkarte seiner literarischen Bildung: Das zugrunde liegende Drama von William Shakespeare hatten die Romantiker zu aktueller 'deutscher' Literatur erklart. Durch akribische Quellensichtungen und unter Ruckgriff auf historische Analysetechniken gelingt es Jorn Rieckhoff, Mendelssohns Herangehensweise an den Sommernachtstraum zu rekonstruieren. Dabei erweist sich die beruhmte Komposition als Experiment, bei dem Mendelssohn poetische Strukturen aus Shakespeares Drama in kreativer Weise auf das Formmodell der Konzertouverture ubertrug.