Die Diskussion um die Rolle des Ubersetzens im Fremdsprachenunterricht wurde lange Zeit sehr kontrovers gefuhrt. Nachdem der fremdsprachliche Unterricht jahrelang fast ausschlielich aus Ubersetzen bestand, wurde er in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts vollig aus ihm verbannt. Erst seit einigen Jahren erlebt das Ubersetzen im Fremdsprachenunterricht in Form von Sprachmittlung eine Renaissance. Grunde dafur sind unter anderem die kommunikative Orientierung der Fremdsprachendidaktik, die Erkenntnis uber die Relevanz von Sprachmittlungssituationen fur die Lebensweltlichkeit von SchulerInnen und die Orientierung des Fremdsprachenunterrichts am Gemeinsamen Europaischen Referenzrahmen. Die vorliegende Studie legt auf der Grundlage theoretischer Aussagen uber das Ubersetzen und auf der Basis der Geschichte des Ubersetzens im Fremdsprachenunterricht Grunde dar, warum Ubersetzen Teil des Fremdsprachenunterrichts sein muss und weshalb es in der neuartigen Form der Sprachmittlung geschehen sollte. Nach der Konstitution dieser theoretischen Grundlage, die das mogliche Potenzial von Sprachmittlung in seiner Ganzheit erfasst, werden konkrete Anwendungsmoglichkeiten fur den schulischen Kontext offeriert. In diesem Zusammenhang werden auch die Bildungsplane einer kritischen Beobachtung unterzogen.