Dieses Buch vereint die Edition von Ettore Cordins Tagebuch aus dem Ersten Weltkrieg mit der Analyse seiner Schrift. Fur die Interpretation des Selbstzeugnisses wird ein Verfahren entwickelt, das den personlichen Umgang mit einer besonderen historischen Erfahrung fassbar zu machen versucht. In chronologischer und thematischer Form wird die Schilderung vom Kriegsalltag des Trentiner k. u. k. Soldaten sowohl an der Alpenfront im Kampf gegen Italien als auch im Hinterland bei Spitalaufenthalten oder Arbeitseinsatzen untersucht. Die Annaherung an Ettore Cordins Wahrnehmung und Verarbeitung zeigt dabei eine Sinngebung, in der neben Pflichtbewusstsein und uberindividuellem soldatischem Selbstverstandnis auch Hoffnungslosigkeit und Handlungsspielraume zum Schutz des eigenen Lebens vorhanden sind.