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Wir müssen kämpfen, wenn wir wachsen wollen. Wir dürfen uns aber von der gewonnenen Macht nicht täuschen lassen, weil wir wissen, dass diese Macht wertlos ist.

Schließlich müssen wir akzeptieren, dass – unabhängig davon, ob wir an ein Paradies glauben oder nicht – unser Leben in jedem Moment in das Netz der Zeit eingewoben ist mit all seinen Möglichkeiten und Begrenzungen. Deshalb müssen wir uns auf unserer einsamen Fahrrad-Tour so bewegen, als wenn die Zeit existiert. Wir müssen alles tun, um jede Sekunde zu achten, zu ruhen, wenn es nötig ist, aber wir müssen weiterstreben in der Richtung, die wir einmal gewählt haben.

Diese vier Kräfte können nicht als zu lösende Probleme betrachtet werden, da sie sich unserer Kontrolle entziehen. Wir müssen sie so annehmen und aus ihnen lernen, was wir lernen müssen.

Wir leben in einem Universum, das einerseits so unendlich ist, dass es uns Angst macht und gleichzeitig so klein ist, dass wir glauben, alles unter Kontrolle zu haben. Während wir auf unser Ziel zustrampeln müssen wir uns immer fragen »Was ist heute anders?« Die Sonne könnte scheinen, aber wenn es gerade mal regnet, sollten wir immer daran denken, dass die dunklen Wolken bald verschwunden sein werden. Die Wolken verschwinden, die Sonne bleibt immer und wird niemals untergehen. In Augenblicken der Einsamkeit ist es wichtig, sich immer hieran zu erinnern.

In solchen Augenblicken sollten wir uns immer an das Vorhandensein des anderen Dorfes erinnern und wenn es wirklich sehr schwierig wird, lasst uns nie vergessen, dass – unabhängig von Rasse, Hautfarbe, sozialer Situation, Glauben oder Kultur – alle Menschen dieselbe Erfahrung machen. Ein wunderbares Gebet – geschrieben von dem ägyptischen Sufi-Meister Dhu`l-Nun (AD 796 – 861) – beschreibt die Einstellung, die man in solchen Situationen gewinnen sollte.

»Oh Gott, wenn ich die Stimmen der Tiere, das Rauschen der Bäume, das Plätschern des Wassers, den Gesang der Vögel, das Heulen des Windes oder das Poltern des Donners höre, dann sehe ich die Beweise Deines Seins; ich fühle, dass Du der Allmächtige bist, das letzte Wissen, die unendliche Weisheit und Gerechtigkeit.

Oh Gott, ich erkenne Dich auch in der Not, in der ich mich jetzt befinde. Gott, laß Deine Erfüllung auch meine Erfüllung sein, laß mich Dir zur Freude werden, wie ein Vater Freude an seinem Kind empfindet. Und laß mich Dir begegnen mit Ruhe und Zuversicht auch wenn es mir schwer fällt zu bekennen: Ich liebe Dich.«

Wenn wir zurückkehren zu den einfachen Wahrheiten, die in uns liegen, dann können wir uns von der allgemeinen Hysterie abgrenzen und realistisch mit der Welt um uns herum umgehen. Tragödien passieren auf dem Lebensweg eines jeden Menschen – es kann die Zerstörung einer Stadt, der Tod eines Kindes, eine grundlose Beschuldigung oder die ohne Vorwarnung eintretende Krankheit mit dauernder Schädigung sein. Manchmal erben wir Tragödien von unseren Vorvätern, so wie es in der Südstraße und der Nordstraße geschehen ist.

Andererseits werden Liebe, Tod, Macht und Zeit uns helfen, unsere Heiterkeit zu bewahren, wenn das nächste Mal ein Mann auf der Straße zu unserem Dorf entlang kommt, egal ob er lacht oder weint. Und wenn wir wirklich einem ernsthaften Problem gegenüberstehen, sollten die Zeitungen uns von dieser Einstellung nicht abhalten können.

Wenn es wieder nur eine Situation ist, wo jemand sich Zwiebeln schält, sollten die Retter des Vaterlandes und der Zivilisation nicht loslaufen dürfen und in unserem Namen Verbrechen begehen. Denn es ist immer wichtig sich zu erinnern, wie wir gelernt haben Fahrrad zu fahren. Dies geschah nicht durch Berechnung von Winkeln, kritischer Masse, Schwerkraft oder Idealgeschwindigkeit. Es geschah nicht durch niedersetzen vor einem Lehrer, der uns erklärte, wie ein Zweirad sich fortbewegt. Es geschah nicht, weil uns jemand sagte, dass unser Fahrrad besser und sicherer war als das Fahrrad von jemand anders, so dass wir danach mit Selbstsicherheit losfahren konnten. Es geschah nicht, weil wir auf die eine oder andere Meinung gehört haben oder weil wir endlose TV-Übertragungen der Tour de France oder der Olympischen Spiele gesehen haben.

Es geschah, weil wir uns getraut haben, den ersten Tritt in die Pedale zu machen. Wir haben es versucht, wir sind auch hingefallen und wir haben es erneut versucht, bis eines Tages – fast wundersam – wir ein perfektes Gleichgewicht erreicht hatten. Und wir werden es nicht mehr verlernen, selbst wenn wir 10 oder 20 Jahre nicht mehr auf ein Fahrrad steigen. Kann man das erklären? Nein, man kann nicht. Aber wir wissen, wie man auf einem Fahrrad fährt und das ist das Wichtigste, weil wir ein anderes Dorf besuchen können, eine Straße bauen, unsere Angst ablegen und entdecken können, wie viel Gemeinsamkeiten wir haben (Fahrräder inbegriffen).

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