Der neusachliche Roman wird auf der Grundlage soziokultureller Texte der Zehner-, Zwanziger- und Dreissigerjahre analysiert. Zentrale Werke sind 'Das kunstseidene Madchen' von Irmgard Keun, Erich Kastners 'Fabian', Martin Kessels 'Herrn Brechers Fiasko' und 'Bin ich ein uberflussiger Mensch? 'der osterreichischen Autorin Mela Hartwig. Die Leitkategorie der Simulation ermoglicht es, die vielschichtigen uberschneidungen zwischen der Literatur und dem modernen Grossstadtleben aufzuzeigen. Simulation bezeichnet dabei sowohl strategisch eingeubte Verhaltensmuster als auch Erzahlverfahren. Aus der Untersuchung ergibt sich, dass im neusachlichen Roman zugleich Phanomene des Alltagslebens reflektiert und Wahrnehmungsstrukturen reproduziert werden.