Bereits die Azteken hatten ein differenziertes Wissen von der menschlichen Anatomie. Es war der Franziskanermonch Bernardino de Sahagun, der im 16. Jahrhundert die Kultur des vorspanischen Mexikos dokumentierte, und zwar in aztekischer Sprache. Sein beruhmter 'Codex Florentinus' enthalt jenen Bericht zur Anatomie, der diesem Buch zugrunde liegt. ubersetzung und Analyse des aztekischen Textes sowie die Auswertung der im Codex enthaltenen Abbildungen vermitteln ein aus heutiger Sicht verbluffendes Korperkonzept, welches an altweltliche und biblische Ideen erinnert und doch frei ist von religiosen Vorstellungen jedweder Art. Fur Ethnologen und Mediziner durfte die Lekture ebenso gewinnbringend sein wie fur Historiker und Linguisten.