Dieser Band eroffnet die erste Werkausgabe von Albrecht Haushofer (1903-1945) mit seinen drei zu Lebzeiten publizierten Dramen. Haushofer nahm eine ganz eigene Position in offentlichkeit und Literatur des Nationalsozialismus ein, zu dem er schon fruh auf Distanz gegangen war: Als konservativer Wissenschaftler und politischer Mitarbeiter in der Dienststelle Ribbentrop und spater des Auswartigen Amtes glaubte Haushofer daran, dass das nationalsozialistische System von innen verandert werden konnte. Seine hier vorgestellten, bislang wenig beachteten historischen Dramen reflektieren kritisch die politische Konfrontation von Geist und Macht. Um individuelle Schuld und die Moglichkeiten und Grenzen des Widerstehens und der Selbstbehauptung in der Zeit der Barbarei kreisen daruber hinaus seine beruhmt gewordenen achtzig 'Moabiter Sonette', die er nach seiner Inhaftierung Ende 1944 im Berliner Gefangnis Moabit bis zu seiner Ermordung durch ein Gestapo-Kommando verfasste.