Die Untersuchung unterzieht die Predigten und Hirtenbriefe Kardinal Clemens August Graf von Galens einer sprachlich-rhetorischen Analyse und beantwortet auf Grund dieser Analyse die Frage nach seinem Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Kernpunkt der Arbeit ist nicht der biographische Blick auf die Personlichkeit von Galens, sondern die Analyse seiner Texte. Auf diese Art werden neue Erkenntnisse uber den Umgang eines Kirchenvertreters mit der nationalsozialistischen Diktatur gewonnen. Die Untersuchung gewinnt ihre Relevanz daraus, dass sie mit einer innovativen Forschungsmethode eine die Wissenschaft und offentlichkeit seit langem bewegende Frage beantwortet. Zwar ist das Forschungsfeld mit geschichtswissenschaftlichen Methoden unter zahlreichen Gesichtspunkten untersucht, doch stellt die Anwendung literaturwissenschaftlicher Methoden auf die Texte Galens einen Zugriff dar, der neue Erkenntnisse ermoglicht, dies auch durch die Konfrontation der Ergebnisse mit der Analyse einer der Adventspredigten Kardinal Michael von Faulhabers und zweier Reden des Schriftstellers Ernst Wiecherts.