Nordkorea ist ein einzigartig ambivalenter Staat. Die Machtelite der selbst ernannten Demokratischen Volksrepublik Korea (DVRK) schafft es einerseits kaum, die Bevolkerung adaquat mit Nahrungsmitteln zu versorgen, leistet sich andererseits aber einen der weltweit starksten Militarapparate, der seit Oktober 2006 offiziell uber Atomwaffen verfugt. Das totalitare Kim-Regime ist standig bestrebt, das Land von aueren Einflussen abzuschotten. In der Einschtzung der sicherheitspolitischen Implikationen Nordkoreas existieren bislang ambivalente Aussagen. Einige Beobachter ordnen dem Land vor allem auf Grund seiner Aufrstungspolitik, der Unberechenbarkeit seiner Machteliten und der historisch mitunter stark belasteten Beziehungen zu dessen Anrainerstaaten den Status eines regionalen Krisenherdes zu. Andere Experten stufen die DVRK schon wegen der nuklearen Ambitionen der politischen Fhrung und der damit verbundenen Gefahren als internationales Sicherheitsrisiko ein. Die Isolationspolitik des Kim-Regimes ist auch das Resultat einer konsequenten Umsetzung der Juche-Ideologie, deren historische Wurzel der koreanische Nationalismus' ist und deren zentrale Zielvorgabe Souvernitt' die Grundlage fr alle innen- und auenpolitische Entscheidungen zu bilden scheint. In der vorliegenden Studie soll der Frage nachgegangen werden, welchen Einfluss die Juche-Ideologie auf die Auen- und Sicherheitspolitik Nordkoreas ausbt.