"Die Wahrheit liegt auf dem Platz", heit es in Bezug auf Fuball immer wieder. Bei genauerem Hinsehen erweist es sich jedoch als schwierig, die Frage zu beantworten, ob die Wahrheit nun auf dem Platz, daneben oder ganz woanders zu finden ist. Zum Thema, durch welche Kriterien sportliche Wettbewerbe entschieden werden, hat sich in den vergangenen Jahrzehnten ein eigener Forschungsbereich entwickelt: die Sportokonomie bzw. Sportokonomik. Diese junge Wissenschaft verknpft im weitesten Sinne die Sportwissenschaften mit den Wirtschaftswissenschaften, wobei sich die Forschung in zwei Hauptstrnge teilt. Zum einen die prskriptiv arbeitende, normative Ebene, wo konomische Modelle auf den Sport bertragen werden, um dann anhand von Wirkungsanalysen Sportverbnde und Organisationen beraten zu knnen. Zum anderen die deskriptive Analyse, welche Sportergebnisse sammelt und (statistisch) auswertet, um so mgliche Einflussfaktoren auf Entwicklungen im Sport erklren zu knnen. Die meisten Sportkonomen achten dabei sensibel auf eine Abgrenzung zum Sportmanagement, wo der Fokus auf einen strkeren Praxisbezug gerichtet ist und zumeist in irgendeiner Form organisierenden oder vermarktenden Charakter hat. Dabei liefert die Sportkonomie u. U. dienliche Ansatzpunkte fr das 'tgliche Brot' eines Sportmanagers. Diese Studie beschftigt sich mit einer ausgewhlten Fragestellung der Sportkonomie. Im Speziellen steht das Thema "Finanzausgleich im Sportwettbewerb" zur Diskussion. Sowohl in Deutschland als auch international ist dieser Themenkomplex in den letzten beiden Jahrzehnten zunehmend ins Blickfeld gerckt. Damit im Zusammenhang stehend nimmt der Sport auch eine immer grere Bedeutung in der Gesellschaft und als Wirtschaftsfaktor ein und sorgt somit eigenstndig fr eine Professionalisierung des Sports auf vielen Ebenen. Einen grundlegenden Unterschied zwischen konomischem und sportlichem Wettbewerb beschreibt Neale in seinem Louis-Schmeling-Paradoxon: In der Wirtschaft sei es hchst profitabel ein Monopolist zu sein, im Sport wre es der Ruin ohne ernsthaften Herausforderer und spannenden Wettbewerb, da ein Zusammenhang zum Zuschauerinteresse unterstellt wird. Die zentrale Erkenntnis dieser Studie, zu der auch Dobson und Goddard kommen, lautet: Erlsaufteilung oder Umverteilung zwischen Teilnehmern eines Contests zeigt keinen nachweisbaren Einfluss auf die Ausgeglichenheit eines Wettbewerbs.