Die Wende von 1989 bzw. 1991 hat die Religionsgemeinschaften in den ehemals kommunistischen Staaten Sudosteuropas auf die Buhne der politischen offentlichkeit zuruckgebracht. Sie wurden aufgewertet, aber nicht unbedingt in spiritueller, sondern in institutioneller, politischer und nationaler Hinsicht. Heute, zwei Jahrzehnte nach der Wende, erheben die Religionsgemeinschaften Sudosteuropas haufig den Fuhrungsanspruch in der Gesellschaft - nicht nur in religioser und moralischer, sondern auch in national-politischer Hinsicht. Bei ihren Versuchen, die Gesellschaft zu sakralisieren, profanisieren sie sich jedoch haufig selbst. Mit diesen Phanomenen befassen sich die in diesem Band enthaltenen Beitrage, die in Form von Referaten im Rahmen der vom 16. bis 18. September 2010 in Graz abgehaltenen Tagung ASakralisierung des offentlichen Raums in Sudosteuropa nach der Wende 1989A prasentiert und diskutiert wurden.