In den Jahrzehnten um 1900 fanden Kunst und Literatur aus Skandinavien begeisterte Aufnahme beim deutschen Publikum. Vor diesem Hintergrund bemuhten sich auch skandinavische Komponisten um die Auffuhrung ihrer Musik in deutschen Konzertsalen. Die Werke trafen auf eine doppelte Erwartungshaltung: Sie wurden an gattungsspezifischen Vorstellungen gemessen und auf populare Wissensbestande vom Norden bezogen. Aus der Untersuchung der deutschen Rezeption skandinavischer Musik erarbeitet die Autorin Leitfragen fur den analytischen Zugriff auf Werke Christian Sindings, Victor Bendix' und Carl Nielsens. Durch die Verknupfung von imagologischer und musikalischer Analyse entwickelt sie einen neuen Zugang zum 'nordischen Ton' und zeigt dessen Bedeutung fur die Geschichte der Symphonie um 1900 auf.