Das Grenzgebiet Eupen-Malmedy kann auf eine bewegte Geschichte zuruckblicken. Nach langjahriger Zugehorigkeit zu den Niederlanden, dem Anschluss an das revolutionare Frankreich und der 105-jahrigen preussischen/deutschen Zeit wurde es durch den Versailler Vertrag schliesslich dem Konigreich Belgien zugesprochen. Aus diesem Blickwinkel werden hier mit Hilfe der komparatistischen Imagologie die deutsch-belgisch-franzosischen Beziehungen betrachtet. Wie wurde in der Zwischenkriegszeit der Nationalitatenwechsel Eupen-Malmedys wahrgenommen? Wie wurde das Kriegstrauma verarbeitet? Haben die Schriftsteller aus dem Grenzland eine besondere Haltung eingenommen? War ihnen das drohende Unheil des Nationalsozialismus bewusst? Diese und andere Fragen liegen der ersten umfangreichen kulturhistorischen Studie zu Leben und Werk von Josef Ponten (1883-1940) und Peter Schmitz (1887-1938) zu Grunde. Der Titel des Buches verweist in erster Linie auf Eupen-Malmedy, aber auch auf die Kriegslandschaft in Nordfrankreich sowie auf das linksrheinische Gebiet, das im Laufe der Jahrhunderte immer wieder zum Schauplatz kriegerischer Handlungen wurde. Durch das Heranziehen zahlreicher Archivalien werden kaum bekannte Aspekte problematisiert, so dass ein neuer Einblick in jenen Zeitraum gewonnen wird, der eindeutig eine Schlusselepoche der westeuropaischen Geschichte darstellt.