Die deutsche Strombranche wird seit Ende des letzen Jahrzehnts durch tiefgreifende, regulatorische Eingriffe des Gesetzgebers flankiert: Ihre Monopolstellung wurde abgeschafft und Kunden erhielten somit zum ersten Mal die Moglichkeit, sowohl den Anbieter als auch einen Tarif frei wahlen zu konnen. Wahrend die Kunden bereits in der ersten Phase der Liberalisierung regelmaig eine auerst hohe Wechselbereitschaft auerten, wurde der tatsachliche Versorgerwechsel verhaltnismaig wenig realisiert. Aktuell beflugeln jedoch die kontinuierlich steigenden Strompreise von etablierten Versorgern die Wechselfreude der deutschen Stromkunden. Obgleich Kunden ebenso die Moglichkeit haben, einen umweltfreundlichen Tarif zu wahlen, ist der Marktanteil fur Okostrom jedoch derzeit als (noch) gering einzuschatzen.Vor diesem Hintergrund stellt sich fur EVU die Frage, welche Grunde fur Kunden Ausschlag gebend sind, den Anbieter (nicht) zu verlassen. Daruber hinaus durften Marketingmanager daran interessiert sein, Erkenntnisse daruber zu erhalten, welche Einflussgroen die Bereitschaft von Kunden determinieren, in Abhangigkeit vom Anteil an regenerativen Energiequellen im Tarif, einen Okostromtarif zu wahlen. Um die latenten Konstrukte allgemeine Wechselabsicht/-bereitschaft sowie die Einflusse von moglichen Erklarungsgroen zu ermitteln, untersucht Rene Mund in der vorliegenden Studie den Einfluss von verschiedenen potentiellen anbieter-, nachfrager-, beziehungs- sowie markt- und wettbewerbsbezogene Pradiktoren auf die geauerten (Nicht-) Wechselabsichten/-breitschaften von deutschen Stromkunden.