Soziales Kapital, das vor allem in sozialen Netzwerken entsteht, hat eine Vielzahl von positiven Ruckwirkungen auf die Gesellschaft. Einige Autoren betrachten Sozialkapital sogar als das lange gesuchte Substitut fur den Wohlfahrtsstaat, da im sozialen Kapital letztlich die "Selbsthilfekrafte" einer Gesellschaft zum Ausdruck kamen, mit denen der kostspielige Wohlfahrtsstaat uberwunden werden konne. Wie jngere Untersuchungen jedoch zeigen, hat Sozialkapital nicht nur positive Wirkungen: Ebenso kann es unter bestimmten Umstnden zu gesellschaftlicher Fragmentierung und gegenseitigem Misstrauen fhren. Dies sind Wirkungen, die mit den Grundgedanken des Wohlfahrtsstaates eher unvereinbar sind. Die vorliegende Arbeit beschftigt sich mit dieser Ambivalenz in den Wirkungen Sozialen Kapitals. Auf Basis von Rational Choice wird dabei die Frage aufgeworfen, ob Sozialkapital tatschlich dazu geeignet erscheint, den Wohlfahrtsstaat zu ersetzen und nach bestehenden Wechselwirkungen zwischen dem Wohlfahrtsstaat und Sozialem Kapital gefragt.