Welche Rolle spielt die Gruppensprache bei der kollektiven Identitatskonstruktion in der Migration? Das Beispiel der Wolgadeutschen in Argentinien, die nach uber 250 Jahren seit der ersten Auswanderung die ursprungliche Sprache und Kultur aufrecht erhalten haben, eignet sich im besonderen Masse zur Beantwortung dieser Frage. Diese Studie wertet 381 Fragebogen und 12 Interviews quantitativ und qualitativ aus, um das Thema aus einer interdisziplinaren Perspektive zu beleuchten. Sprachkenntnisse, -verwendungen und Einstellungen der Mitglieder der untersuchten Gruppe, Sprachkontaktphanomene in ihrer Rede sowie die Frage nach dem 'ethnic revival' und dem kollektiven Gedachtnis werden miteinander in Verbindung gesetzt, um einen umfassenden Einblick in die untersuchte Fragestellung zu geben.