Die Geburt eines Kindes stellt eine Vielzahl von Anforderungen an die Frauen - Erschopfung, Stillen, Schlaflosigkeit, Wiederherstellung der normalen Korperfigur, Verringerung des Geschlechtstriebes und Wegfall sozialer Beziehungen. Betrachtet man diese innerhalb nur kurzer Zeit stattfindenden biologischen, sozialen und emotionalen Veranderungen, ist es nicht verwunderlich, dass es in der Zeitspanne von der Geburt bis zur Ruckbildung aller Schwangerschaftsveranderungen eine Reihe verschiedener psychiatrischer Storungen auftreten konnen. Die postpartale Depression oder Wochenbettdepression ist ein recht unerwartetes Ereignis, die in einem Lebensabschnitt auftritt, von dem allgemein angenommen wird, dass sich Frauen freuen und glucklich fuhlen. Postpartale Depressionen sind Depressionen, die nach der Geburt eines Kindes entstehen und bei 10 bis 20 Prozent der Frauen auftreten. Postpartale Storungen haben in der deutschen Psychologie und Medizin bis heute noch zu wenig Beachtung gefunden, werden nach wie vor unterschatzt, selten diagnostiziert und ursachenadaquat behandelt. Solange unsere Gesellschaft das Thema mutterliche Depression jedoch negiert, konnen die betroffenen Frauen keine wirkungsvolle Hilfe und Unterstutzung erfahren. Mit diesem Buch soll die postpartale Depression weiter aus ihrem Schattendasein herausgeholt und die Problematik depressiver Mutter aufgezeigt werden. Dafur habe ich auch das Gesprach mit betroffenen Frauen gesucht.