Die Beitrage dieses Bandes gehen aus der im Dezember 2011 vom AMax-Herrmann-Neisse-InstitutA veranstalteten internationalen Tagung hervor. Sie verorten das vielseitige Werk Max Herrmann-Neisses im Kontext der literarischen Moderne, indem sie seine wechselnden Positionen und Engagements zwischen asthetizismus, Expressionismus, politischer Literatur, Neuer Sachlichkeit und Exilliteratur in den Blick nehmen. Im Nebeneinander von Nihilismus und Erlosungspathos, Grossstadtbewusstsein und Provinzialitat, Kosmopolitismus und Regionalismus entwerfen die einzelnen Beitrage das Gesicht einer in sich widerspruchlichen und heterogenen Moderne, deren Reprasentant der aus Schlesien stammende Autor in der Metropole Berlin und im Londoner Exil wurde. Neben gattungsgeschichtlichen Beitragen zu den lyrischen Anfangen bis zur Exillyrik werden vor allem AkleinereA Gattungen wie der Brief und die Literaturkritik, performative Kunste wie das Drama und das Kabarett und ihre Medien (Film) untersucht. Zudem werden Fragen nach Herrmann-Neisses unverwechselbarer Romanpoetik, seinem Beitrag zur theoretischen Auseinandersetzung uber eine engagierte Literatur und seiner Beteiligung an den Diskursen uber Korperlichkeit, Sexualitat und Geschlecht diskutiert.