In den meisten OECD-Landern ist ein substantieller Wandel der Rechnungslegung feststellbar: Privatisierung und Internationalisierung der Regulierung. Letztendlich hat der Prozess zu einer global wachsenden Bedeutung des IASB und der IFRS gefuhrt. Erklarungsansatze, die bisher eher auf funktionalistischen, okonomischen Denkmustern beruhen, greifen jedoch zu kurz, insbesondere bei einer Begrundung der veranderten Interventionsstaatlichkeit. Wohlfahrtsstaatlichkeit als Ausdruck eines gesellschaftlichen Interesses an Regulierung sowie soziale Netzwerke werden in dieser Arbeit herangezogen, um offene Fragen der Persistenz und Konvergenz unterschiedlicher nationaler Rechnungslegungsregulierungen zu thematisieren. Damit wird ein erganzender Beitrag zur Erklarung der Dualisierung der Rechnungslegung in kontinentaleuropaischen Landern sowie der zeitlichen Verzogerung der IFRS-Diffusion geleistet.