Wer die vorherrschenden europaischen wirtschaftspolitischen Diskurse der vergangenen Jahre anschaut, konnte meinen, dass Wohlstandsentwicklung im Wesentlichen als Folge von wohlgemeinten und tiefgreifenden Staatseingriffen besteht. Egal, ob es um die Rettung von einzelnen Unternehmen oder ganzen Staaten geht, staatlich gesetzte Zielmarken ersetzen Ergebnisse des Marktes. Die Einschrankung der wettbewerblichen Freiheit wird dabei hingenommen und meistens gar nicht thematisiert. Das kann aber nur dann zu zufriedenstellenden Ergebnissen fuhren, wenn man schon das beste mogliche Ergebnis des Marktprozesses kennt und vorwegnehmen kann. Diese Problematik ist letztlich das Grundproblem der staatlichen Innovationspolitik. Aber wie kann der Staat am besten Innovationen fordern, die er nicht kennt, nicht im Sinne eines stochastischen Risikos, sondern im Sinne der von Frank Knight definierten Ungewissheit, die eben nicht vorausberechenbar ist?